Sieben Jahre
Was macht eine Frau, deren Mann wegen einer Schlägerei für sieben Jahre ins Gefängnis muss? Maité entscheidet sich für geduldiges Warten und regelmäßige Besuche. Dabei gerät ihr Leben zu einem Ritual des Stillstands, in dem sich alles um den einen Augenblick in der Besuchszelle dreht. Zwischen diesen Momenten scheint das Außen nur noch als eine Art gespiegelte Parallelwelt zu existieren. Maité kümmert sich um den Sohn der Nachbarin, bewirbt sich in einem Kosmetiksalon als Aushilfe und nachts verkriecht sie sich mit dem Pullover ihres Mannes Vincent ins Bett.
Doch irgendwann durchbricht Jean Maités Isolation, und zwischen den beiden entwickelt sich bald eine Beziehung, in der Maité das bekommt, was ihr Vincent im Gefängnis momentan nicht geben kann: Sex. Als Maité aber entdeckt, dass Jean bei jedem ihrer Treffen heimlich ein Tonband mitlaufen lässt, verkehrt sich ihre scheinbar so klar definierte Beziehung zu einem Mysterium, in dem plötzlich auch ihr Mann Vincent eine Rolle spielt und angenommene Realitäten sich überraschend verschieben.
In ruhigen und unaufgeregten Kameraeinstellungen erzählt Jean-Pascale Hattu in seinem Debütfilm die Geschichte einer Dreiecksbeziehung, in der Sexualität als Kommunikationsmuster fungiert. Claudia Hempel
Buch: Jean-Pascal Hattu, Gilles Taurand, Guillaume Daporta
Regie: Jean-Pascal Hattu
Darsteller: Valérie Donzelli, Cyril Troley, Bruno Todeschini, Pablo De La Torre, Nadia Kaci
Kamera: Pascal Poucet
Musik: Franck Delabre
Produktion: Les films du bélier, Pyramide, Sofica Soficinema 2, Justin Taurand
Bundesstart:
Start in Dresden: