Strajk - Die Heldin von Danzig

Drama, Deutschland/Polen 2006, 108 min

Agnieszka ist eine kleine Frau. Sie ist Katholikin, Witwe und Mutter. Sie arbeitet auf der Danziger Leninwerft. Dort hat sie vor allem eines gelernt: Verantwortung zu übernehmen. Und verantwortliches Handeln erwartet sie auch von ihren Kollegen, vor allem aber von der Partei. Da ist es egal, ob es um die Sicherheit geht, um Überstunden, um den Lohn, das Essen in der Kantine oder einfach auch nur um das Funktionieren aller Waschräume und Toiletten. Eines Tages geschieht auf der Werft ein Unglück. 21 Menschen kommen dabei um’s Leben. Agnieszka beschließt nicht mehr tatenlos zu bleiben, denn das Unglück wurde erst durch die katastrophalen Arbeitsbedingungen auf der Werft möglich. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Lech prangert sie diese vor der Betriebsleitung an. Der Direktor der Werft aber fasst dies als persönlichen Angriff auf. Er will von nun an nur noch eins: Seine Widersacherin beseitigen. Schnell findet er auch ihren wunden Punkt heraus. Krystian, ihren Sohn. Es gelingt ihm auch ganz leicht, einen Keil in die kleine Familie zu treiben. Schließlich wird die mutige, kleine Frau entlassen. 30 Jahre hat sie auf der Werft gearbeitet. Solches Unrecht wollen sich die Arbeiter nicht länger gefallen lassen. Sie beginnen mit einem Streik, in dessen Folge die Solidarnosc zugelassen werden muss und letztendlich der ganze Ostblock auseinanderbricht.
Volker Schlöndorff beruft sich in seinem Film nicht allzusehr auf historische Ereignisse. Er hat vielmehr eine Kunstfigur geschaffen, die sich an historischen Personen orientiert. Dargestellt wird seine Heldin von einer großartig agierenden Katharina Thalbach, die den Film über weite Strecken allein trägt. Mit ihr hat er schon in der »Blechtrommel« zusammengearbeitet. Nach dem »Unhold« ist »Strajk« bereits sein dritter Film, den er in Polen gedreht hat. „Polen“ so sagt er, „hat mir einfach immer Glück gebracht“.