Hände weg von Mississippi

Familienunterhaltung/Krimi, Deutschland 2007, 100 min

Detlev Buck ist zurück. Und erfindet sich dabei wieder neu. Nachdem mit »Knallhart« ein Sozialdrama aus Neukölln die bittere Realität deutscher Großstädte auf die Leinwand brachte, dürfen wir nun einen heiteren Film für die ganze Familie erleben. Keinen klassischen Kinderfilm, eher nach dem Motto klassisches Bucksches Personal auf dem Bauernhof. Mit Ponny, Hühnerstall und duften Typen. Die Vorlage liefert das gleichnamige Kinderbuch von Cornelia Funke, das in bester Buckscher Manier für die Leinwand aufbereitet wird.
Vordergründig geht es um die 10jährige Emma, die zu ihrer Großmutter Dolly aufs Land fährt, um die Ferien dort zu verbringen. Kürzlich ist aber der alte Klipperbusch verstorben. So werden seine spektakulären Ausritte auf Mississippi, seinem Pferd, fehlen. Aber seinen Neffen Albert, der einzige Erbe, interessiert der blöde Gaul gar nicht. So bekommen Emma und ihre Freunde von der Oma Mississippi geschenkt. Plötzlich aber will Albert unter allen Umständen das Pferd zurück. Und dabei kommt heraus, dass Mississippi im Testament des alten Klipperbusch eine wichtige Rolle spielt…
Ein Film also auch über menschliche Stärken und Schwächen, das wunderschöne Landleben und Tierliebe. Neben der wunderbaren norddeutschen Landschaft, herrlichen schrägen Szenen wie einem Schweinerodeo überzeugen vor allem die hervorragenden Akteure. Christoph Maria Herbst kann eine neue Art von Bösewicht geben, der sich wohltuend von seiner bisherigen Rollenfestlegung abhebt. Katharina Thalbach spielt eine schrullige aber liebenswerte Oma und Detlev Buck gibt einen coolen Polizisten.
Wild West trifft auf deutsche Beschaulichkeit und schräges Kino aufs Familienpublikum. Detlev Buck serviert einen wunderbar schrulligen Film, eine Ode aufs Land und die Sommerferien bei Oma, die schöner nicht sein kann.
ak