11 Men Out

Drama/Komödie, Island/Großbritannien/Finnland 2005, 90 min

Óttar Þór ist der unangefochtene Star des Reykjavíker Fußballerstligisten KR. Das Lifestyle-Magazin MANLIFE plant eine Story über ihn, doch der eitle Stürmer muss einsehen, dass sein gerade verwandelter Elfmeter ihn nicht auf die Titelseite bringt - welcher stilbewusste Isländer interessiert sich schon für Fußball?
Also verkündet er der erstaunten Journalistin in der Kabine vor seinen Mannschaftskollegen mal eben, was er selbst gerade erst herausgefunden hat: der verheiratete Vater eines pubertierenden Sohnes, Traum aller jugendlichen Autogrammjäger, Meisterschütze und Sohn eines KR-Aufsichtsratsmitgliedes ist schwul - und stürzt damit den isländischen Fußball und seine eigene Familie ins Chaos. Erst am Tag der Gay-Pride-Parade wird er wieder auf seine alte Mannschaft treffen - nun als Stürmer des „Pride United Reykjavík“.
Regisseur Róbert I. Douglas: „Mein Film erklärt, was es bedeutet, als Schwuler in einer so vom Machismo geprägten Gesellschaft wie der isländischen zu leben, samt ihrem stereotypen Bild vom Mann als hart arbeitendem und ebenso hart trinkendem Fischer.“ Dieses Männerbild ist in 11 MEN OUT ziemlich präsent: da wird bei jeder Gelegenheit die Whiskyflasche aus dem Versteck geholt, die Frauen haben nie was zu sagen, die Männer imitieren das Image des schweigsamen Cowboys und unter sich prahlen sie mit ihren Verführungskünsten. Ansonsten ist Tristesse angesagt: Dauerregen, Betonhochhäuser, Videotheken für die Erwachsenen, Counterstrike-Turniere für die Jugendlichen und ein allgemeines Abhängen in Kneipen zu schmalziger Live-Schlagermusik.