Reine Geschmacksache

Der Publikumspreisträger des Max Ophüls Festivals 2007 kommt nun in unsere Kinos. Eine sympathisch und leicht erzählte Sommerkomödie über die Verwirrung der Gefühle, leere Konten und die Hatz nach Geld und Anerkennung, die mit hervorragenden Schauspielern, vor allem Edgar Selge als strapaziertes Familienoberhaupt und dem aus Bautzen stammenden Roman Knižka, und einer leicht augenzwinkernden Erzählweise punktet.
Edgar Selge also spielt Wolfi, den liebenden Familienvater mit Haus, Frau und Sohn. Mit seiner S-Klasse zieht er als Handelsvertreter für Damenoberbekleidung der Firma Goldberger durch die deutsche Provinz und versucht den Fummel an gutbürgerliche Textilfach-Geschäfte und schrullige Dorfboutiquen zu verkaufen. Sein 18-jähriger Sohn Karsten dagegen hat die Nase voll und will nach dem Abitur nur eins - raus aus dem Mief zu Hause und der Provinz. Und alles könnte seinen „normalen“ Gang gehen, wenn da nicht Wolfi seinen Führerschein verlieren würde und nun seinen Sohn verdonnert, ihn die kommenden vier Wochen durch die Gegend zu fahren. Natürlich ist das nicht das einzige Ungemach.
Hinzu kommen seine geheimen finanziellen Probleme, im Hause Goldberger wird eine neue Unternehmenspolitik eingeleitet und der junge Kollege Steven Brookmüller in sein Gebiet mit der neuen Kollektion Grazilla rausgelassen. Und damit nicht genug, muss sich sein Junge auch noch in die Pfeife Steven verlieben. Die Verhängnisse nehmen ihren tragischen Lauf…
Alles in allem ein engagierter und kurzweiliger Film, eine Sommerkomödie der besseren Art. Vielleicht auch, weil einige aus unserer Heimat beteiligt waren, neben dem aus Bautzen stammenden Roman Knižka auch der in Chemnitz geborene Drehbuchautor Tom Streuber. Und auch Hotte, Horst Krause, bekam einen kleinen Gastauftritt, den er gewohnt lakonisch und brillant umsetzt.
ak