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Mehr denn je

Drama, Frankreich/Deutschland/Luxemburg/Norwegen 2022, 123 min

Der Tod gehört zum Leben dazu. Das sagt sich so leicht, solange es einen nicht selbst betrifft. In »Mehr denn je«, dem neuesten Film der Regisseurin Emily Atef, die sich schon in ihren Vorgängerfilmen »Töte mich« und dem Romy-Schneider-Spielfilmportät »3 Tage in Quiberon« mit existentiellen Fragen beschäftigt hat, geht es darum, wie man mit der eigenen Sterblichkeit umgeht. Als Hélène (Vicky Krieps) erfährt, dass sie schwer an Krebs erkrankt ist, steht sie vor einem Scherbenhaufen. Ihr langjähriger Partner Mathieu (Gaspard Ulliel) will, dass sie alles daran setzt, geheilt zu werden. Doch Hélène beschließt, einen anderen Weg zu gehen und reist nach Norwegen, um dort Antworten zu finden. Nach einem eigenen Drehbuch (zusammen mit Lars Hubrich) erzählt die Regisseurin Afef eine berührende Geschichte, wie die Menschen, die jemanden lieben, mit dem bevorstehenden Tod dieser Person umgehen. Was zählt noch? Wie sollte das eigene Ende aussehen?
All diese Fragen sind in dem Genre des filmischen Dramas nicht neu, finden aber in diesem 122-minütigen Spielfilm noch einmal andere Antworten. Getragen wird das von dem gelungenen Cast, aus dem Vicky Krieps (»Der seidene Faden«) hervorsticht. Aber auch die norwegische Landschaft trägt viel zur Wirkung des Films bei. So entstand mit »Mehr denn je« ein durch und durch eindringlicher Film, der an die Nieren geht, aber mit seiner innewohnenden Schönheit ebenfalls zutiefst berühren kann.
Doreen