Stealing Klimt
Eine Dokumentation über den juristisch und emotional ausgefochtenen Streit der 1916 in Wien geborenen Maria Altmann gegen die Republik Österreich. Es ging um fünf Bilder des berühmten Jugendstil-Malers Gustav Klimt, die sich bis zum „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 im Besitz ihrer Familie befanden und nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs in der Österreichischen Galerie zu Wien verblieben sind. Erst 2006 befindet ein Schiedsgericht, dass die über 300 Millionen Dollar teuren Kunstwerke, darunter das weltberühmte Porträt von Altmanns Tante „Adele Bloch Bauer I“, an die in den USA lebenden Nachfahren zurückzugeben seien. Was für die streitbare jüdische Dame die Rückgabe von erinnerungsträchtiger „Beutekunst“ bedeutet, wird von Vertretern Österreichs als schnöder Ausverkauf von Nationalkultur betrachtet.
Augenzwinkernd erzählen die britischen Dokumentarfilmer Jane Chablani und Martin Smith nicht nur von der durchaus amourösen Genese des weltberühmten und als eines der teuersten Kunstwerke geltenden Jugendstil-Porträts „Adele Bloch-Bauer I“. Es ist auch die spannende und detailreiche Dokumentation des multikulturellen Wien um 1900 und die traumatischen Jahre der Naziherrschaft mit der Enteignung der jüdischen Familie Bloch-Bauer und vieler anderer. Und es geht natürlich auch um die Frage des tatsächlichen „Wertes“ von Kunstobjekten und wer eigentlich der wahre Eigner von Kunst ist.
ak
Buch: Martin Smith
Regie: Jane Chablani
Kamera: Bernhard Hoefer, Ulli Bonnekamp, Simon Fanthorpe
Produktion: Martin Smith
Bundesstart: 06.09.2007
Start in Dresden: 13.09.2007