Bruno Manser - Kampf um den Regenwald

Dokumentation/Portrait, Schweiz 2007, 98 min

Das letzte Lebenszeichen des Regenwaldschützers Bruno Manser gab es im Frühjahr 2000. Schon als Bub hat der 1954 in Basel geborene Bruno Manser eine Faszination nach einem Leben im Dschungel verspürt. Sie hat ihn nie losgelassen. Im Alter von 30 Jahren reist er nach Malaysia, von wo aus er sich im Bundesstaat Sarawak (malaysischer Teil im Norden der indonesischen Insel Borneo) zu den Urwaldnomaden vom Volk der Penan durchschlägt. Hier lebt und forscht Manser sechs Jahre lang, genießt seine Freiheit und staunt über ein Leben in sozialer Gerechtigkeit. Er wird mit Schlangenbissen ebenso wie mit Malariaanfällen konfrontiert, als größte Bedrohung aber erkennt Manser jene Gefahr, die sich für die Penan und ihren Lebensraum durch die Interessen der anrückenden Holzindustrie im bis dato gigantischsten Regenwald der Erde ergibt. Nach friedlichen Straßenblockaden im Dschungel muss er sich immer wieder vor malaysischen Behörden verstecken. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz macht „Laki Penan“ - der verlorene Mann, wie die Einheimischen Manser nannten - mit teilweise gewagten Protestaktionen auf diese Situation aufmerksam. Immer wieder besucht er in diesen Jahren auch seine Freunde im Regenwald in Sarawak, die letzte Spur verliert sich im Frühjahr 2000. Fünf Jahre später erklärte ein Basler Zivilgericht den Schweizer offiziell für verschollen. Mansers Landsmann Christoph Kühn hat sich nun auf Spurensuche begeben. Sein Dokumentarfilm zeigt, wo, wie und mit wem der von den Ureinwohnern „Laki Penan“ genannte Abenteurer sechs Jahre seines Lebens verbrachte. Ob Manser zum Opfer einer Verschwörung wurde oder sich, seiner romantischen Seele folgend, zum Sterben an einen mystischen Ort im Dschungel aufmachte - darüber kann auch dieser Film nur spekulieren. Das Porträt zeigt ebenso den Konflikt der ökonomischen Ausbeutung des Lebensraums auf Kosten seiner Bewohner und der Umwelt.

Buch: Christoph Kühn

Regie: Christoph Kühn

Darsteller: mit Bruno Manser und Angehörigen des Urvolkes der Penan (Malaysia)

Kamera: Séverine Barde

Musik: Joseph Balan, Bertrand Denzler

Bundesstart: 29.11.2007

Start in Dresden: 03.01.2008