Das Sichtbare und das Unsichtbare
Rudolf Thome (»Tigerstreifenbaby wartet auf Tarzan«) mit einem Film über Maler, Ego, Kunst und Anerkennung. Eine sehr persönliche Betrachtung, gedreht an der Ostsee, in Nienhagen, Prerow und der Uckermark, die mit Hannelore Elsner eine großartige Besetzung der Hauptrolle verzeichnen kann.
Im Mittelpunkt der Geschichte, die am Abend einer wichtigen Preisverleihung beginnt, steht Marquard von Polheim. Ein bedeutender, aber anachronistischer Maler, der den Kulturbetrieb verabscheut und jetzt am Ende seiner Schaffenskraft steht, vom Alkohol aggressiv und zynisch gemacht. Zwischen zwei Frauen stehend, vermag er nur noch einen Ausweg in einem Cocktail aus Wodka und Schlaftabletten zu sehen.
Am Abend der Preisverleihung harren alle des Künstlers, der mit dem wichtigen Paul-Gauguin-Preis geehrt werden soll. Doch Marquard frönt seiner Leidenschaft, Motorradfahren unter Alkoholeinfluss, während seine Lebensgefährtin und Geliebte, Maria Döbereiner, ihn mit Wut im Bauch erwartet. Der Preis aber bringt seine schöpferischen Quellen fast gänzlich zum Versiegen. Und auch seine Liebe zu Maria ist erloschen. Jetzt befindet sich Maria auf dem „Kriegspfad“, weil sie spürt, wie sich Marquard nicht nur durch Wodka, sondern mehr noch durch eine Affäre mit seinem Modell Angie von ihr entfernt. Die Liebesbeziehung mit Angie ist aber auch nur ein Schritt, der letzte, zur eigentlichen, reinen Liebe seines Lebens. Der zu seiner Tochter Lucia. Sie nimmt ihren verlorenen Vater, der nicht weiter weiß, mit auf eine Reise. Eine Zauber-Reise ans Meer, auf der sie drei Tage schweigen und am Ende miteinander sterben möchten. Maria vollendet währenddessen ihr Werk »Das Sichtbare und das Unsichtbare« und geht zurück zu Gregor, dem Pferdephilosophen. Auch Marquard ist nun in der Lage, noch ein letztes, leuchtendes Bild von der einen Liebe zu malen, während er sich mit einem Cocktail aus Wodka und Schlaftabletten dem Tod in die Arme wirft.
ak
Buch: Rudolf Thome
Regie: Rudolf Thome
Darsteller: Hannelore Elsner, Guntram Brattia, Rufus Beck, Hansa Czypionka, Michael Dorn
Bundesstart: 06.12.2007
Start in Dresden: 06.12.2007
FSK: ab 12 Jahren