Ulzhan - Das Vergessene Licht

Drama, Deutschland 2007, 105 min

Der Franzose Charles verlässt für immer seine Heimat und begibt sich auf eine lyrisch kraftvolle Reise nach Kasachstan. Per Auto, Pferd und zu Fuß bahnt er sich seinen Weg durch die endlosen Steppen des Landes. Sein Ziel ist der heilige Berg Khan Tengri an der Grenze zu China, wohin sich einst Schamanen zurückzogen, um in Ruhe zu sterben. Charles meidet jeden Kontakt zu Menschen, er sucht die Stille und Einsamkeit. Auch er möchte am Ende seiner stoischen Odyssee sein Leben Revue passieren lassen. Anlass ist ein tragischer Familienunfall.
An der Grenze werden ihm sogleich die Papiere gestohlen, beim Überqueren eines Ölfeldes wird Charles als Spion verdächtigt und in die Hauptstadt verfrachtet. Später trifft er in der endlosen Weite des Landes auf den Schamanen Shakuni, der mit seltenen Worten handelt und auf die junge Nomadin Ulzhan. Beide heften sich an die Fersen des vom Schicksal geprägten Mannes. Doch der heilige Khan Tengri birgt noch ein weiteres Geheimnis, das Charles lieber allein lüften möchte.
Schlöndorff ist einer der renommiertesten Aushängeschilder des deutschen Films. Meilensteine wie »Die Blechtrommel«, »Tod eines Handlungsreisenden« und »Homo Faber« sind große Triumphe seiner Schaffenskraft. „Es ist ein sehr lyrischer Film, eine Liebesgeschichte fast ohne Worte. Zur Abwechslung mal keine Literatur, keine Politik, auch keine Vergangenheitsbewältigung, sondern reine Kür, eine Hymne auf das Leben - wie es meinem Alter ansteht“, so Volker Schlöndorff über seinen neuen Film »Ulzhan«. Lyrische Filme wirken durch besondere Emotionen, die beim Zuschauer hervorgerufen werden. Meist ist es das ruhige aber zugleich wuchtige Zusammenspiel von Worten, Gedanken und Bildern. Die unausgesprochenen Worte hinter der wahrgenommenen Fassade des Filmes sind wichtige Elemente, mit denen sich der Betrachter auch nach dem Filmgenuss noch lange beschäftigen wird. In »Ulzhan« stehen die Worte, Gedanken und Bilder meist für sich allein, das Zusammenwirken dieser Stilmittel will nicht immer funktionieren.
Ob Ulzhan wirklich für den „neuen“ Schlöndorff spricht, wird sich zeigen und sicherlich hoch debattiert werden - vielleicht sind gerade diese Diskussionen noch interessanter als das stoische Werk an sich!

Buch: Jean-Claude Carrière

Regie: Volker Schlöndorff

Darsteller: David Bennent, Ayanat Ksenbai, Philippe Torreton

Kamera: Tom Fährmann

Musik: Bruno Coulais

Produktion: Régis Ghezelbash, Volker Schlöndorff, Sergej Asimow

Bundesstart: 13.12.2007

Start in Dresden: 13.12.2007

FSK: ab 6 Jahren