Leergut

Drama, Tschechische Republik 2007, 103 min

Josef, ein Lehrer kurz vor dem Ruhestand, kommt mit seinen frechen Schülern nicht mehr klar. Zum wiederholten Mal hat er den nassen Tafelschwamm über einem vorlauten Teenager ausgedrückt, will sich aber diesmal nicht dafür entschuldigen, sondern gleich kündigen. Zu Hause bei seiner Frau Eliska hält es Josef allerdings auch nicht lange aus. Er fühlt sich noch fit, voller Leben, flirtet gern und sucht neue Herausforderungen. Seine Karriere als Fahrradkurier in den Prager Straßen ist kurz und endet schmerzhaft. Deshalb nimmt Josef einen Hilfsjob in der Leergutsammelstelle eines Supermarktes an. Durch seinen Witz und echtes Interesse an Kollegen und Kunden macht er sich beliebt und unentbehrlich. Nur zu Hause bei seiner Frau Eliska stößt der schlagfertige und schlitzohrige Josef mit seinem zweiten Frühling auf deutlich weniger Begeisterung…
»Kolya« von Jan und Zdenek Sverak wurde 1997 als bester ausländischer Film mit dem OSCAR ausgezeichnet. Auch in ihrer fünften Zusammenarbeit zeigen Vater Zdenek Sverak als Drehbuchautor und Sohn Jan Sverák als Regisseur, dass das osteuropäische Kino bewegende, spannende, traurige und heitere Geschichten erzählen kann.
Mit ihrer ebenso warmherzigen wie melancholischen Komödie voller Dialogwitz verzückten sie in ihrem Heimatland das Publikum. Der Film lockte über eine Million tschechische Zuschauer ins Kino und hat auch international große Chancen, ein Erfolg zu werden. Zdenek Sverak streift mit seiner originellen Drehbuch-Vorlage Themen wie Einsamkeit im Alter, Familie und menschliches Miteinander. Zugleich verkörpert er die Rolle des Josef mit typisch störrisch-lakonischem Charme, der schon »Kolya« zu einem Welterfolg werden ließ.
Regisseur Jan Sverak setzt das Buch seines Vaters souverän um und schafft durch die Besetzung mit Schauspielern wie Jirí Machácek und Tatiana Vilhelmová ein Werk, das generationenübergreifend wirkt.