Happiness
Eine Frau schaut in den Spiegel. Sie ist schön, hat ein markantes Gesicht, starke Wangenknochen. Sie wappnet sich, ein letzter Rest Selbstachtung treibt sie an. Ihr Körper hat blau-schwarze Flecken, ist gezeichnet von jahrelanger Misshandlung. Sie hüllt ihn in ein orangenes Kleid, das für ihr Arbeitsleben steht. Hier ist sie erfolgreiche Influencerin, ihre Produktlinie „Happiness“ soll Frauen attraktiv und glücklich machen. Doch zu Hause herrscht Terror. Auch bei der frisch verheirateten Tochter. Das Problem der häuslichen Gewalt bleibt in Kasachstan, wie auch im Rest der Welt, weitgehend unsichtbar, weil die Opfer ihre Fälle nur selten der Polizei melden oder diese nicht weiter verfolgt werden. Noch immer rechtfertigen Freunde und Verwandte von Familientyrannen, darunter auch Frauen, deren Handlungen mit Traditionen und der „östlichen Mentalität“.
Mit trügerischer Ruhe und unerträglicher Ausdauer inszeniert Askar Uzabayev das weltweite Thema der häuslichen Gewalt. Das wird Spuren hinterlassen bei allen, die vor der Brutalität des (Ehe-)Mannes nicht die Augen verschließen. Denn darum geht es: hinsehen, sprechen, sich wehren…
Vorgemacht hat das Bayan Maxatkyzy, TV-Star und Bloggerin, selbst Opfer, - sie hat diesen Film produziert.
Der Film erhielt bei der diesjährigen Berlinale den Publikumspreis.
Deutsche Untertitelung: KinoFabrik e.V.
Buch: Assem Zhapisheva
Regie: Askar Uzabayev
Darsteller: Laura Myrzakhmetova, Yerbolat Alkozha, Rakhat Halyk, Gulzhamal Kazakhbayeva, Toleybek Konbay, Azharlym Magzum
Produktion: Bayan Esentaeva, Uzabayeva Galiya, Anna Kachko, Alaguzov Tursengali
Bundesstart:
Start in Dresden: