John Rambo
Dass ich das nach Silvester noch erleben darf, der gute alte Sly, man hätte es sich nach Rocky (wie viel?) eigentlich auch denken können. Warum soll man sich als 61-jähriger (Hut ab) nur für einen Film so in der Muckibude abstrampeln, wenn da nicht noch was geht und weitere erfolgreiche und stilbildende Frühwerke in der Kommode nur darauf warten, wiederbeatmet zu werden. Nach Rambos letzter Kungelei mit den Mudschaheddin in Afghanistan wissen wir, was passiert ist: das World Trade Center ist weg und deutsche Soldaten sind am Hindukusch. Währenddessen hielt sich Rambo lieber die letzten zwölf Jahre gemütlich in Thailand auf. Da wir Rambo aber nicht als friedlich angelnden und süßwasserdahinfahrenden Skipper erleben möchten, dauert es auch nicht lange, bis es Haue gibt. Als eine Gruppe Missionare ihn bittet, sie mit seinem Boot über die birmesische Grenze zu bringen um den seit Jahren dort unterdrückten und verfolgten Volksstamm der Karen Medikamente, Nahrung und, sehr wichtig, Bibeln zu bringen, lehnt er erst einmal ab. Hier könnte der Film eigentlich schon zu Ende sein, aber Rambo willigt, (schweres Aufatmen) dann doch ein. Natürlich kommt es so, wie es kommen muss, die Missionare kehren nicht zurück, da sie in die Fänge des grausamen Birma bzw. korrekter, Myanmarmilitärs geraten sind. Nun entschließt sich John Rambo gegen das Anraten Peter Scholl-Latours, den gottesfürchtigen Bibelverteilern aus der Patsche zu helfen. Da so etwas offensichtlich in dieser Region nicht mit warmen Worten und Bäume besetzen zu klären ist, besinnt er sich dann doch gegen seinen Willen, als Testosteron geschulte Kampfmaschine auf seine Fähigkeiten. Schnell ein paar Penunzen aus dem Kollektekörbchen der hiesigen Kirchgemeinde gesammelt, ne schmucke Söldnertruppe zusammengestellt und los geht’s. Was dann kommt, wissen und erwarten wir, der hundsgemeine Myanmarbösewicht ist, wie es der Name schon sagt, in erster Linie böse, weist aber noch andere unangenehme den Genfer Konventionen zuwiderlaufende Eigenschaften auf. Alles Gründe, um mal richtig, wie es sich für einen Skipper gehört, klar Schiff zu machen. Hier gibt´s ordentlich Hiebe auf Gebiss und Gebein, hier wird warm abgetragen und frühzeitig abgelebt. Mit Rums, Peng, Radong, Knetsch, Würks und Aua. Ich jedenfalls freu mich schon aufs nächste Silvester, wenn es wieder heißt: Ene mene Muh und raus bist du, raus bist du noch lange nicht, sag mir erst, wer Dich erschießt…oder so ähnlich. Hää?
Ray van Zeschau
Buch: Sylvester Stallone, Kevin Bernhardt, Art Monterastelli, Kevin Lund, Jeb Stuart
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Julie Benz, Matthew Marsden, Graham McTavish, Reynaldo Gallegos, Jake La Botz, Tim Kang, Maung Maung Khim, Paul Schulze
Kamera: Glen MacPherson
Musik: Brian Tyler
Produktion: Rogue Marble, Emmett, Furla Films, Equity Pictures Medienfonds, Millennium Films, Sylvester Stallone, Kevin King, Avi Lerner, John Thompson
Bundesstart: 14.02.2008
Start in Dresden: 14.02.2008
FSK: ab 18 Jahren