Das Fräulein von Scuderi

Drama, DDR/Schweden 1955, 100 min

Paris unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. Cardillac, ein Goldschmied, gilt als Meister seines Handwerks. Seine Geschmeide sind Kunstwerke von Rang, und deshalb kann er sich auch nur schwer von ihnen trennen. Zumal er weiß, dass sie nur der Preis für eine Liebesnacht sind, die sich die Galane an Ludwigs Hof mit irgendeinem adligen Fräulein leisten. Gelingt es dem Goldschmied nicht, dem Besteller den Kauf auszureden, so muss der zu nächtlicher Stunde dran glauben.
Cardillac mordet erbarmungslos, und der Weg des Liebhabers, der zum Stelldichein eilen will, endet nicht, wie erhofft, in den Armen seiner Geliebten, sondern unter den tödlichen Dolchstichen des von Gier nach seinem Schmuck krankhaft verzehrten Goldschmieds. Die Polizei ist ratlos. Doch ein Zufall führt Olivier, Cardillacs Gehilfen und künftigen Schwiegersohn, auf die Spur der Wahrheit. Olivier beobachtet auch, dass sein Meister von einem beherzten Gegner erstochen wird. Auf ihn, den jungen Gesellen, fällt aber der Verdacht, der Mörder zu sein. Es stünde schlecht um Olivier, erwirkte nicht seine Patin, das Fräulein von Scuderi, dass er Paris als freier Mann, gemeinsam mit seiner Verlobten Madelon, verlassen kann.
„Vom Künstlerisch-Handwerklichen her ist der Film den hohen Goldschmiedekünsten Cardillacs ebenbürtig. Es ist beglückend, auf diese Weise einmal einen solchen Einklang von Regie, Fotografie, Bauten, Kostümen, Masken, Darstellung und Musik zu erleben… Regie und Kamera beschwören die dämonische Atmosphäre E. T. A. Hoffmanns.“
(„Filmspiegel“, Berlin, 16/1955)

Buch: nach E. T. A. Hoffmann

Regie: Eugen York

Darsteller: Henny Porten, Willy A. Kleinau, Anne Vernon u. a.

Bundesstart:

Start in Dresden: