Eine Hochzeit und andere Kuriositäten

Komödie/Drama, Polen 2004, 104 min

Die Vorkarpaten sind eine besondere Region: ohne fremdes Kapital und nur sich selbst überlassen. Auf kleinen Parzellen steht Haus an Haus, billig und schnell. Hier ist man weit weg von deutscher Ordnung. Vergeblich sucht man hier nach gutem Geschmack und Stil.
Wojnar, ein reicher Bürger aus der Provinz, richtet seiner Tochter ein üppiges Hochzeitsfest aus. Im Einklang mit der „polnischen Tradition“ wird die Feier zur öffentlichen Demonstration des Wohlstands.
Als die Festlichkeit im vollen Gang ist, erblickt die Braut ihren ehemaligen Freund, der als Kameramann unter den Hochzeitsgästen auftaucht. Sie liebt ihn noch immer. Das vom Brautvater festgelegte Szenario der Hochzeitsfeier entzieht sich immer mehr seiner Kontrolle. Das Streben, sich von der besten Seite zu zeigen, endet in einer Katastrophe der besonderen Art.
Der polnische Regisseur Wojtek Smarzowski erzählt in seiner realistischen Tragikomödie eine Geschichte über Liebe und das Geld. Oder sollte man lieber sagen, über Liebe zum Geld?! Den Rhythmus seines Filmes und somit der Hochzeitsfeier hat er in fünf Etappen aufgeteilt (Starr-Zeit - Heiterer Schwipszustand - Besäufnis - Ernstes Komasaufen und Endspurt).
Der Film hat viele Ebenen. Die Grundebene erfüllt die Erwartung jener Zuschauer, die Unterhaltung durch rasche Erzählweise, Humor, Grauen, klare Motivationen der Protagonisten und witzige Dialoge suchen. Die Hauptebene lebt von Anspielungen, Zitaten und Assoziationen. Die ganze Tonleiter von schonungsloser sozialkritischer Beobachtung wird hier gespielt.