Girls’ Night

Komödie, Großbritannien 1997, 112 min

Der großeErfolg des New British Cinma liegt wohl nicht zuletzt an der unverkrampften und komödiantischen Einbeziehung der Wirklichkeit einfacher Leute. Dass dieses Erfolgsrezept auch bei dramatischen Konstellationen funktioniert, ohne dass es den komödiantischen Elementen Abbruch tut, beweißt die turbulente Komödie Girls Night.
Die beiden Schwägerinnen Dawn (Brenda Blethyn) und Jackie (Julia Walters) leben in einem kleinen britischen Nest. Beide stehen kurz vor der Rente, müssen aber noch in der örtlichen Telefonfabrik im Akkord arbeiten. Der Film führt furios in die Alltäglichkeiten der beiden Heldinnen ein, Jackies Zeckerei mit dem Vorarbeiter, die Bingoveranstaltungen, bei denen man trotz Schulden und alltäglicher Langweile dieSau raus lassen kann.
Eines Tages winkt dann doch sogar das Lottoglück, Dawn und Jackie gewinnen richtig viel Geld. Doch im gleichen Moment erfährt Dawn, dass sie Krebs hat. Trotzdem entschließen sich die beiden unzertrennlichen Freundinnen, einen Trip in das schillernde Las Vegas zu unternehmen. Und dieser Ausflug wird zur Tour de Force. Durch die Casinos, die Nachtclubs und auf eine echte Western-Ranch. Erst als Dawn merkt, dass ihr Ende naht, kehrt das Pärchen nach Hause zurück.
Und dass sogar das Dawn gegönnte zarte Happy End nicht allzu aufgesetzt wirkt, ist bei der die ganze Zeit gehaltenen Balance aus komödiantischen und dramatischen Elementen in Ordnung.
Entstanden ist ein aufsehenerregender kleiner Film, fulminant gedreht, der die tragischen Element unseres Daseins wie nebenbei mit verarbeitet und der zurecht als erzbritische Antwort auf Thlema und Luise apostrophiert wird.

Regie: Nick Hurran

Darsteller: Brenda Blethyn, Julie Walters, Kris Kristofferson

Bundesstart: 12.11.1998

Start in Dresden: 12.11.1998