Things We Lost in the Fire

Drama, USA 2007, 117 min

Wer mag und wer im Kinosaal noch drei Minuten Zeit hat, kann sich ja einmal seinen Hausstand, seine Habe und Besitz vor Augen führen und sich versuchen vorzustellen, was er oder sie von all diesen Dingen nach einem Wohnungsbrand am meisten vermissen würde. Das kann schmerzhaft aber auch unterhaltsam sein. Für die wohlhabende Audrey, Mutter zweier Kinder und liebende Ehefrau, kehren derartige Erinnerungen an banale materielle Verluste just in den Tagen wieder, nachdem ihr Mann Brian erschossen wurde. Er war mit seinem Kumpel Jerry abends noch mal losgezogen, um für alle Eis zu holen. Statt dessen kommen nur Jerry und die Polizei zurück. Ausgerechnet dieser Jerry, den Audrey nicht leiden kann, weil er ein Junkie ist, scheint genau in dem Moment zur Stelle zu sein, wo sie vor Kummer fast zusammenbricht. Wenn man zu stürzen droht und reflexartig nach einem Halt sucht, dann sollte man den starken Arm nicht verfluchen, der einen aufrecht hält. Doch ehe sie sich solches eingestehen kann, ist es für Audrey noch ein weiter Weg. Zunächst ist Jerry einfach nur da, spricht mit den Kindern und lenkt sie ein wenig ab, spendet Trost und teilt den Schmerz. Wenn er dann Plätze besetzt und Siege einfährt, die sie selbst nicht zu erkämpfen vermochte, kommt zwar neuer Schmerz hinzu, aber Jerry füllt auch die Leere aus, die ihr verstorbener Mann hinterlassen hat. Und er hält die Dinge am Laufen. Obendrein benötigt er auch selbst ein wenig Hilfe. Schließlich gibt es für einen wortkargen Junkie, der mit ansehen musste, wie sein einziger Freund erschossen wurde, sicher „unkompliziertere Lösungen“ als die Beschäftigung mit dessen Kindern oder die ständige Gegenwart seiner nicht unattraktiven Frau. Wie es ausschaut, haben beide hier eine bittere Medizin an sich selbst. Aber würde sie sonst helfen?

Buch: Allan Loeb

Regie: Susanne Bier

Darsteller: Benicio Del Toro, Halle Berry, David Duchovny, Alexis Llewellyn, John Carroll Lynch, Micah Berry, Paula Newsome, Sarah Dubrovsky

Kamera: Tom Stern

Produktion: Dream Works Pictures, Sam Mendes, Sam Mercer

Bundesstart: 29.05.2008

Start in Dresden: 29.05.2008

FSK: ab 12 Jahren