Draußen Bleiben

Dokumentation, Deutschland 2007, 87 min

Regisseur Alexander Riedel erzählt von zwei jungen Frauen, die versuchen, am Münchner Stadtrand ihren Alltag zu meistern: Valentina ist 16 und stammt aus dem Kosovo, die 17-jährige Suli aus dem Nordwesten Chinas. Kennengelernt haben sich beide in einer Münchner Flüchtlingsunterkunft, in der sie lange Zeit zusammen wohnten. Doch während Suli eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekam, wird Valentinas Familie immer nur für zwei oder drei Monate geduldet. Mit dieser Vorläufigkeit ist Valentina aufgewachsen, hat sich im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten ihr Selbstbewusstsein erkämpft und führt nun eine Mädchengang an, während andere zur Schule gehen. Draußen fühlt sie sich frei - in der Anonymität der Großstadt, wo sie nicht dem Einfluss von Brüdern, Eltern, Lehrern oder Behörden ausgesetzt ist. Suli bewundert Valentina und macht sich manchmal Sorgen um die gute Freundin und ihren Unruhegeist, der nicht mehr länger auf bessere Zeiten warten möchte. Valentina will ihr Leben endlich selbst in die Hand nehmen…
Alltag in Deutschland: Sehenswert, nachvollziehbar und mit großer Nähe zu den Protagonistinnen dokumentiert Alexander Riedel das Heute, in dem stets die Frage nach dem Morgen mitschwingt. Jenseits aller Statistiken rückt der Film dabei das individuelle Potential des häufig strapazierten Begriffs der „Parallelgesellschaften“ in den Mittelpunkt.
„Ich wollte einen Film machen über die Gründe und Implikationen individueller Verweigerung. Doch hat sich dabei nach und nach die kollektive Verweigerung durchgeschlagen, das Gefühl, dass sich hier eine ganze Gesellschaft verweigert…“ Alexander Riedel

Buch: Alexander Riedel

Regie: Alexander Riedel

Kamera: Martin Farkas

Musik: Klaus Burger, Matthias Schneider-Hollek

Produktion: Zorro

Bundesstart: 08.05.2008

Start in Dresden: 08.05.2008

FSK: ab 12 Jahren