Whisky mit Wodka

Drama/Komödie, Deutschland 2009, 104 min

Auf ins Filmtheater des Vertrauens, Ihr jungen und älteren Filmfreunde, denn der neue Film von Andreas Dresen (»Halbe Treppe«, »Sommer vorm Balkon«, »Wolke 9«) kommt auf die Leinwand. Wer den Namen des Regisseurs kennt, der weiß, dass er es - und man ist dazu geneigt zu sagen wie kaum ein anderer deutscher Kollege - versteht, mit Inhalten und Köpfchen charmant zu unterhalten.
»Whisky mit Wodka« erzählt die Geschichte des Schauspielers Otto Kullberg (Henry Hübchen), den die Frauen lieben und die Männer mögen. Titelstiftend trinkt der künstlerisch ambitionierte Zeitgenosse jedoch hin und wieder ein wenig zu viel und verpatzt diesmal einen Drehtag zu seinem neuen Film. Als er schließlich gar auszufallen droht, engagiert der Produzent einen jüngeren Kollegen (Markus Hering), mit dem zur Sicherheit alle Szenen ein zweites Mal gedreht werden sollen. Für den Sprüche klopfenden Mittelpunktmenschen Otto beginnt eine schwierige Zeit, muss er doch im Kostüm der 1920er Jahre seine Filmrolle als Mann zwischen zwei Frauen verteidigen und gleichzeitig versuchen, seine Rolle im Leben neu zu finden. Dabei scheinen Kino und Wirklichkeit mehr und mehr durcheinander zu geraten, gab es doch viele Filme zurück eine Liebesgeschichte zwischen Otto und seiner Partnerin Bettina (Corinna Harfouch), die jetzt die Frau des Regisseurs (Sylvester Groth) ist. Im Duell der Darsteller will keiner verlieren - alle lieben die Wahrheit und lügen wie gedruckt! Ach übrigens: Whisky und Wodka sollte man keinesfalls mischen…
Nach ihrer überaus erfolgreichen Zusammenarbeit bei »Sommer vorm Balkon« kehren Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase (»Solo Sunny«) und Andreas Dresen mit einer melancholischen Komödie auf die Leinwand zurück und erzählen sensibel, mit Leichtigkeit und lakonischem Humor von der Einsamkeit und dem Älterwerden, von Chancen und Träumen und von den kleinen und großen (Lebens)Lügen. Dresens Blick richtet sich dabei erneut intensiv auf die Rollenspiele seiner Protagonisten, die wir im Kino sehen können, wenn wir wollen - und die uns im Leben betreffen, ob wir wollen oder nicht!
Bei seiner Weltpremiere auf dem 44. Internationalen Filmfestival im tschechischen Karlsbad wurde Andreas Dresen für seinen u.a. auch im Dresdner Parkhotel in Szene gesetzten Film mit dem Regiepreis ausgezeichnet.