Weites Land

Western, USA 1958, 168 min

Episch breit entwickelter Western mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen und großartigen Darstellern. Mit fast schon akademischer Virtuosität wird die Frage erörtert, ob Vernunft und Vertrauen nicht die besseren Mittel zur Konfliktlösung sind als Gewalt.
James McKay, ein Gentleman und ehemaliger Seemann aus Baltimore, kommt in den Westen, um die Tochter des Ranchers Terrill zu heiraten. McKay wird schnell zum Gespött einiger Cowboys, weil er sich weder in seiner äußeren Erscheinung noch in seinem Verhalten den Spielregeln des Westens fügen will. Er verliert auch an Anerkennung bei seiner Braut, die solche Unterordnung von ihm erwartet. Dafür gewinnt er die Anerkennung und schließlich auch das Herz der Lehrerin Julie Maragon, der besten Freundin seiner Braut. Die Lehrerin steht zwischen den Fronten der verfeindeten Rancherfamilien Terrill und Hannassey, denn sie besitzt eine für beide Parteien lebensnotwendige Wasserstelle. McKay glaubt den Konflikt entschärfen zu können, wenn er den Grund erwirbt, um beide Parteien daran partizipieren zu lassen. Er muss allerdings feststellen, dass der Konflikt um die Wasserstelle vordergründig ist. Eigentlicher Konfliktpunkt ist tiefsitzender persönlicher Hass zwischen den beiden Familienpatriarchen. Frieden kann erst einkehren, nachdem die beiden Patriarchen diesen Konflikt in einem persönlichen Duell bis zum Tod ausgetragen haben.
Regisseur William Wyler über seine Absichten: „Ich habe nie eine große Tugend in der amerikanischen Tradition gesehen, einem Menschen auf die Nase zu hauen, wenn er etwas sagt, was einem nicht passt. Das beweist doch nur, wer am schnellsten oder am stärksten hauen kann. Die Frage, die mich interessiert, ist, ob die Leute auch einem Vertrauen schenken, der nicht um sich haut.“