Novemberkind
Da ist Inga (Anna Maria Mühe), die in Malchow (Mecklenburg/ Vorpommern) bei ihren Großeltern Christa (Christine Schorn) und Heinrich (Hermann Beyer) aufwächst. Die 25-jährige, lebenslustige junge Frau, die Motorrad fährt und im Winter eisbadet, ist mit ihrer Gegend sehr verbunden und wird als Bibliothekarin gemocht. Seit sie 6 Monate alt war, wird sie von Oma und Opa liebevoll großgezogen, da ihre Mutter Anne bei einem Urlaub in der Ostsee ertrunken ist. So erzählen jedenfalls die Großeltern.
Dann gibt es den Literaturprofessor Robert (Ulrich Matthes), er wohnt in Konstanz und will endlich seinen ersten Roman mit Erfolg herausbringen. Eine Ost-West -Geschichte, angeregt von einer früheren Studentin, Anne, die seine Seminare in Konstanz besuchte. Anne verließ 1980 heimlich die DDR in Richtung Westen und musste ihre Tochter Inga, da diese starkes Fieber hatte, bei den Eltern zurück lassen.
Robert sucht Inga in Malchow auf, verschweigt ihr aber, dass er über ihre und ihrer Mutter Geschichte schreiben will. Er will Erfolg haben und spielt deshalb den Voyeur. Nur der Hinweis, dass Ingas Mutter vor ein paar Jahren bei ihm in Konstanz auftauchte, reicht Inga, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen. Eine Spurensuche quer durch Deutschland beginnt, bei der immer deutlicher wird, dass Roberts Auftauchen in Ingas Leben kein Zufall ist.
Regisseur Christian Schwochow, dem 1989 gemeinsam mit seinen Eltern die Ausreise in den Westen genehmigt wurde, wollte einen Film schaffen, mit dem er sich und anderen Fragen stellen kann, die auch weh tun oder wütend machen. Es sollte nicht schon wieder ein Ostfilm werden! Es ist einfach die Frage nach dem richtigen Leben im Falschen. Und diese Frage ist nicht an die DDR und ihr Danach gebunden, so Schwochow.
Buch: Heide & Christian Schwochow
Regie: Christian Schwochow
Darsteller: Anna Maria Mühe, Ulrich Matthes, Christine Schorn, Hermann Beyer
Kamera: Frank Lamm
Musik: Daniel Sus
Bundesstart: 20.11.2008
Start in Dresden: 20.11.2008
FSK: ab 12 Jahren