Effi Briest

Drama, Deutschland 2008, 118 min

Die siebzehnjährige Effi Briest (Julia Jentsch - »Die fetten Jahre sind vorbei«, »Sophie Scholl«) heiratet den 20 Jahre älteren Baron von Instetten (Sebastian Koch - »Das Leben der Anderen«), einen früheren Verehrer der Mutter (Juliane Köhler). Die Vernunftehe wird auf Wunsch der Eltern geschlossen. Die Beiden ziehen in ein kleines abgeschiedenes Nest an der Ostseeküste, wo für Effi Briest ein eintöniges Leben beginnt. Der Baron verbringt seine Zeit hauptsächlich damit, seine politische Karriere voranzubringen, während sich seine Gattin ganztags langweilt. Eines Tages taucht der charmante Major Crampas auf, ein Regimentskamerad Instettens. Beide beginnen eine leidenschaftliche Affäre und Effi Briest ist zum ersten Mal verliebt.
Im 19. Jahrhundert wurde in dieser Situation nicht lang diskutiert, sondern konkret zum Duell aufgefordert. Für Effi Briest heißt das, den Tod des Lovers hinnehmen zu müssen. (Wobei sich doch die Frage stellt: Wem von beiden ist dann eigentlich geholfen?). Während Fontanes Roman an dieser Stelle für die junge Lady ein noch hartherzigeres und grausameres Ende vorsieht, erzählt der Film einen überraschenden und zeitgemäßen Ausgang der Handlung.
»Effi Briest« wurde schon einige Male verfilmt, den Anfang machte Gustaf Gründgens vor Beginn des zweiten Weltkrieges, in den fünfziger Jahren folgte der zweite mit Ruth Leuwerik, Ende der 60er/Anfang der 70er gab es zwei Filme. Im Westen mit Hanna Schygulla von Rainer Werner Fassbinder und in der DDR mit Angelica Domröse und nun von Hermine Huntgeburth mit Julia Jentsch.
Bettina D. Schneider

Buch: Volker Einrauch nach dem gleichnamigen Roman von Theodor Fontane

Regie: Hermine Huntgeburth

Darsteller: Julia Jentsch, Sebastian Koch, Juliane Köhler, Misel Maticevic

Kamera: Martin Langer

Musik: Johan Söderqvist

Produktion: Constantin, Günter Rohrbach

Bundesstart: 12.02.2009

Start in Dresden: 12.02.2009

FSK: ab 12 Jahren