Mord ist mein Geschäft, Liebling

Komödie/Kriminalfilm, Deutschland 2009, 109 min

…meines noch nicht, aber wie Sie wissen, lieber Leser, bin ich gegenüber dem Deutschen Kinospaßfilm etwas negativ voreingenommen. Dies manifestierte sich spätestens nach »Der Schuh des Manitu«, in dem ich nur an einer einzigen Stelle lachen musste, obwohl ich Bully Herbigs Bullyparade sehr lustig und ihn sehr sympathisch finde und zum anderen es ja durchaus sehr lustige deutsche Filme gibt, die aber halt nicht die breite Masse amüsieren wie eben das Fußkleid der Indianergottheit. »Alles auf Zucker« …köööstlich, saukomisch!!! Oder »Nur über meine Leiche« …groooßartig! Obwohl ich Katja Riemann eigentlich nicht leiden kann. Womit wir hier bereits beim Drehbuchautor des Filmes und gleichzeitig beim Regisseur und ebenfalls Autor des hier vorzustellenden Werkes sind, Herr Sebastian Niemann, der zuletzt mit »Hui Buh - Das Schlossgespenst« Kinderherzen und Junggebliebene erfreute. Leider habe ich den hier vorliegenden Film noch nicht zu Gesicht bekommen und kann Ihnen hier nicht meine treffende Meinung offerieren, aber von der Grundbasis des Herrn Niemand ausgehend, können wir offensichtlich einer vorzüglichen Kinounterhaltung gewiss sein, weil: Toni Ricardelli (Rick Kavanian) ist mit seinem Beruf sehr zufrieden, welcher ihm eine gute Bezahlung, gleitende Arbeitszeiten und Kontakt zu vielen Menschen garantiert. Toni ist Profikiller. Das Einzige, was ihm zu seinem persönlichen Glück noch fehlt, ist eine Frau an seiner Seite. Doch spätestens wenn die Frage nach seinem Beruf aufkommt, haben sämtliche Flugzeuge den Unterleib der Angebeteten verlassen. Tonis nächste Chance soll sich nun aber zu der vertracktesten seiner Laufbahn entwickeln. Sein nächster Auftrag lautet den Ex-Mafioso und Autor Enrico Puzzo (kein Geringerer als Franco Nero) ins Jenseits zu befördern, da dieser gedenkt, seine brisanten Memoiren zu veröffentlichen. Etwas blöd nur, dass in diesem Verlag die tollpatschige Verlagsangestellte Julia (Nora Tschirner) arbeitet, in die er sich gerade Hals über Kopf verliebt hat. Um seine Chancen bei Julia nicht zu versemmeln, gibt er sich mit Hilfe seines alten Freundes Pepe (Bud Spencer - 7maliger italienischer Schwimmmeister) kurzerhand als den nun inzwischen entleibten Enrico Puzzo aus. Diesen aber wiederum kennt der Sohn des Verlegers Bob Kimbell (Janek Rieke) sehr genau, der unangenehmer weise auch noch die Position des Verlobten von Julia innehat. Und schon hat er eine von Mafiaboss Salvatore Marino (Günther Dschungel Kaufmann) entsandte Heerschar von Kollegen, allen voran Herrn Helmut Münchinger (Christian Tramitz) auf dem Hals, die ihm gern einen Beförderungsschein auszustellen trachten. Da geht’s rund wie einst bei Maxe Baumann und Regisseur Sebastian Niemann hommagiert die alten Screwball-Klassiker der 60er. Das ist qualitativ vergleichbar mit der feierlichen jährlichen Begießung des Grabes von Dean Martin mit einem mit Jack Daniels gefüllten Belle of Lincoln Decanter. Film ab.
Ray van Zeschau