Karla

Drama, DDR 1965/66, 123 min

Auch dieser Film ist ein Beispiel für die Eiszeit, die das Studio in Babelsberg nach dem berüchtigten 11. Plenum, dem eine ganze Jahresproduktion zum Opfer fiel, lähmte. Die Absolventin einer Pädagogischen Hochschule, Karla, artifiziell und sinnlich verkörpert von der großartigen Jutta Hoffmann, wird in einer Erweiterten Oberschule im provinziellen Norden der Republik als Lehrerin eingesetzt. Sie will dafür wirken, „dass das Leben leichter, anmutiger und fröhlicher wird“. Sie fühlt sich „vorbehaltlos der Wahrheit verpflichtet“ und muss mit dieser Haltung in der DDR der 60er Jahre zwangsläufig scheitern. Ein Novum im DDR-Film: Hier ist erstmals ein politisch motivierter Aussteiger zu sehen, der zudem durchaus sympathisch gezeigt wird.