Reise zum Horizont

Im Frühjahr des vorigen Jahres ging Ewa Wisnierskas unglaublich anmutender Gleitschirmflug durch die internationalen Medien, als die Pilotin bei einem Trainingsflug in Australien, in einer Gewitterfront gefangen und später bewusstlos, mit ihrem Schirm auf 9.946m stieg und diesen Ausflug ohne größere Verletzungen überstand. Damals verlor sie für einen kurzen Moment ihr sicheres Gespür für's Risiko und steuerte so in eine lebensgefährliche Situation, die mit Sicherheit das Ende der Dreharbeiten zu diesem Dokumentarfilm bedeutet hätten.
Und die 69-jährige Dörte Schwarz hätte vermutlich ihren Traum vom eigenen Pilotenschein endgültig begraben, wenn ihrer Fluglehrerin Ewa Wisnierska an diesem Tage etwas Ernsthaftes zugestoßen wäre. Ein Jahr lang begleitet der ebenfalls flugbegeisterte Filmemacher Thomas Latzel mit einem kleinen Team zwei unterschiedliche Frauen auf ihrer Reise zu ihrem Horizont. Eine Weltklassepilotin und eine ehrgeizige Senorin, die sich Anfang 2006 in einer Flugschule kennengelernt hatten. Dörte Schwarz hat sich mit dem Traum vom Fliegen noch einmal ein recht erstaunliches Ziel gesetzt, welches ihr anfänglich auch einige Probleme bereitet. Um vom Boden aufzusteigen, muss sie mehr von ihrem persönlichen Balast ablegen, als sie sich anfangs eingesteht. Doch mit Ewa Wisnierska hat sie eine der besten Gleitschirmpilotinnen der Welt an ihrer Seite und schon bald ensteht zwischen den beiden Frauen eine außergewöhnliche Freundschaft. Gemeinsam reisen sie zu verschiedenen Wettkämpfen und Trainingslagern rund um die Welt. Für den Zuschauer ein Glücksfall, denn somit entfaltet sich vor seinen Augen eine sehr spannende, zutiefst menschliche, und auch recht unterhaltsame Geschichte, die einen der ältesten Menschheitsträume erlebbar macht.