Turandot

Musik/Oper, Spanien/Deutschland 2008, 120 min

Ob es an seiner phänomenalen Akustik liegt oder an der atemberaubenden Architektur - die an sich schon ein Kunstwerk ist - Valencias spektakulärer Opernneubau Palau de les Arts „Reina Sofía“ von Santiago Calatrava scheint musikalische Höhepunkte geradezu zu provozieren. Der international gefeierte Filmregisseur Chen Kaige (1993 Gewinner der Goldenen Palme in Cannes für »Lebe wohl meine Konkubine«) entwarf einen verschwenderischen Bilderreigen zur märchenhaften Geschichte der chinesischen Prinzessin Turandot, die ihre Hochzeitskandidaten umbringen lässt, wenn sie ihre drei Rätsel nicht lösen können. Mit einer Überfülle an prunkvollen Kostümen und Palastbühnenbildern, die vorab in China entworfen und hergestellt wurden, setzt Chens Inszenierung einen authentischen Akzent angesichts der exotischen Klangfarben, mit denen Puccini seine letzte Oper versetzt hat. „Ich hoffe, dass diese »Turandot« dem Publikum einige Aspekte der chinesischen Kultur nahe bringt“, gab Chen Kaige vorab bekannt. Während Zubin Mehta und sein technisch brillantes Orquestra de la Comunitat „ein wahres Klangfeuerwerk“ (Wiener Zeitung) entbrennen, triumphiert Maria Guleghina als grausame Prinzessin Turandot mit einer überraschenden stimmlichen Wärme, die wunderbar mit ihrer eiskalten Ausstrahlung kontrastiert. Als Calaf erinnert Marco Berti, vor allem in seinem herzzerreißenden »Nessun Dorma!« (der berühmtesten Tenor-Arie der Operngeschichte) an Pavarotti in seinen Glanzzeiten. Diesem Niveau entsprechen auch die Sänger und Sängerinnen der Nebenrollen, vor allem Alexia Voulgardiou als Liù und Alexander Tsymbalyuk als Timur.
In dieser »Turandot« trifft fernöstliche Kultur italienische Arienkunst!

Regie: Chen Kaige

Darsteller: Maria Guleghina, Marco Berti, Alexia Voulgaridou

Bundesstart: 03.05.2009

Start in Dresden: 03.05.2009

FSK: o.A.