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The Pope’s Exorcist

Drama/Biographie, USA 2023, 104 min

Gibt es das reine Böse? Dämonen, finstere Seelen, ja den Teufel selbst? Der Mensch sucht nach und glaubt wohl seit Anbeginn der Zeit an das Übernatürliche, das vom Individuum Besitz nimmt.

Als Symptome einer Besessenheit gelten z. B. Alkoholabhängigkeit, Masturbation, Gefühle wie Zorn oder Angst, Beschäftigung mit Okkultismus etc. Nach dieser Definition wäre zwar jede Pubertät und allgemein die Zeitspanne der letzten drei Jahre eine Hochzeit solcher Missetaten, aber vor allem in der römisch-katholischen Kirche ist man seit jeher auf der Jagd nach dem Teufel im Leibe.
Allen voran Gabriele Amorth, der ab 1986 der offizielle Exorzist der Diözese Roms und damit des Papstes war. Er hat zwei Bücher verfasst, die dem aktuellen Kinofilm zugrunde liegen. Er selbst hatte wohl rund 98% aller behandelten Fälle an medizinisch-psychiatrische und soziale Stellen weitervermittelt, aber im letzten Quäntchen der Vorkommnisse waren andere Wege zu gehen.
Der Film von Julius Avery (u.a. »Operation:Overlord« (2018)) begleitet Russell Crowe als Father Amorth, der von einem besessenen Jungen (Peter DeSouza-Feighoney) explizit angefordert wird. Und so, wie es auch im Film »Der Exorzist« von 1973 schon gezeigt wird, ist auch das Kind hier mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, verdreht seine Körperglieder und spricht „in fremden Zungen“. Dabei zieht seine Aura aber weit größere Kreise als das heimische Zimmer und selbst der Papst (Franco Nero) ist nicht mehr sicher. Auch das Judentum und der Islam kennen derlei Ungebärdigkeiten: „Wenn es keine echte Krankheit ist, dann sind die Symptome meistens: Kopfschmerzen, die sich von einem Teil des Kopfes zum anderen bewegen, ein gelbes Gesicht, man schwitzt und uriniert wild, wenig Appetit, die Glieder kitzeln, sind heiß oder kalt, Herzklopfen, Schmerzen am unteren Rücken und den Schultern, Trauer und Beklemmung, schlaflose Nächte, extreme Reaktionen vor einer unnatürlichen Angst, viel Aufstoßen, Gähnen und Seufzen, sich zu isolieren und es zu mögen alleine zu sein, Träg- und Faulheit, ein Hang zum Schlafen, gesundheitliche Probleme ohne bekannten ärztlichen Grund.“
So kann man nur hoffen, dass es im Kinosaal nicht zu ähnlichen Befindlichkeiten kommt. Deshalb merken Sie sich bitte: Die Axt im Haus erspart den Exorzisten!
Pinselbube (Berufsungläubiger)