Johnny Flash
Eigentlich ein „Ruhrgebiets-Film”, wäre er nicht von Werner Nekes, einem echten Experimental-Filmer, der den damals noch unbekannten Helge Schneider den aufstrebenden Schlagersänger Jürgen Potzkothen Teile seiner eigenen Biografie im Film spielen lässt. Entstanden ist ein kurzweiliger, teils trashiger, aber wieder gern anzuschauender Film.
Andreas Kunze spielt souverän und albern dessen Mutter, Künstleragenten, Optiker, Herrenausstatter und Sparkassenangestellten. Und noch ein Talent schärfte seine Fähigkeiten - Christoph Schlingensief führte Kamera. Schneider steuerte auch die Musik bei und verarbeitete die Figur des Johnny Flash in seiner späteren Arbeit u.a. auch auf seinem ersten Album „Seine größten Erfolge“.
Der arbeitslose Elektriker Jürgen Potzkothen (Helge Schneider) wohnt bei seiner Mutter (Andreas Kunze) und träumt vom Glück als Schlagersänger. Als er sich mit einem Demoband beim Künstleragenten Terrence Toi (auch Andreas Kunze) vorstellt, wird er - eher zufällig - engagiert und bekommt den Künstlernamen Johnny Flash. Zur gleichen Zeit möchte ihn jedoch auch die Musik-Redakteurin Cornelia Dom (Heike-Melba Fendel) für ihre Musik-Sendung engagieren. Im entstehenden Wettstreit zwischen den Musik-Agenten wird der naive Jürgen zum Spielball kommerzieller Interessen. Letztendlich jedoch verschafft ihm der Gesangs-Auftritt in Tois Schlager-Sendung den großen Durchbruch. Er wird über Nacht zum großen Star.
Der Film entstand mit teilweise einfachsten Mitteln und improvisierten Dialogen an Originalschauplätzen in der Innenstadt von Mülheim an der Ruhr. Helge Schneider berichtet in seiner Autobiografie, dass am Set ein großer Wille zur Professionalität und eine fast erdrückende Ernsthaftigkeit herrschte. Dazu kommt noch ein gewisser Heimat-Aspekt, da die meisten Szenen an identifizierbaren realen Orten in Mülheim und Gelsenkirchen gedreht wurden. Der Film wurde oft als ein „Ruhrgebiets-Film” bezeichnet.
Buch: Werner Nekes
Regie: Werner Nekes
Darsteller: Helge Schneider, Heike-Melba Fendel, Andreas Kunze
Kamera: Christoph Schlingensief
Musik: Helge Schneider
Produktion: Werner Nekes
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: ab 6 Jahren