Tengri - Das Blau des Himmels

Drama, Deutschland/Frankreich/Kirgistan 2008, 98 min

Frei nach Tschingis Aitmatows 1958 entstandener Novelle »Djamila«, verfilmt Marie Jaoul de Poncheville ihre Interpretation der Geschichte. Es ist das Spielfilmdebüt der Französin, die sich eigentlich als Autorin und Dokumentarfilmerin mit dem Schwerpunkt Tibet einen Namen machte.
»Tengri - Das Blau des Himmels« ist nicht wie bei Aitmatow zum Ende des 2. Weltkrieges angesiedelt, sondern erzählt vom Heute und Jetzt.
Der junge Kasache Temür kann von seiner Arbeit als Fischer auf dem austrocknenden Aralsee nicht mehr leben. Er geht in das Bergdorf, aus dem sein Vater stammt und hofft, dort Arbeit zu finden. In dieser von den Männern verlassenen Siedlung hat er Schwierigkeiten aufgenommen zu werden. Doch durch die 18-jährige Amira, deren Mann sich als Söldner in Afghanistan verdingt, findet er langsam Anschluss an die Gemeinschaft. Er wird eine unentbehrliche Hilfe für die junge Frau, sie kommen sich näher und verlieben sich ineinander. Eine Liebe, die sie nicht offen leben können und dürfen. Sie verlassen das Dorf, um an einem anderen Ort gemeinsam leben zu können.
Die 1958 entstandene Novelle war Aitmatows Abschlussarbeit am Gorki-Institut für Literatur in Moskau. Schlicht eine Geschichte über die Liebe. Aitmatows späteres Engagement in seinen Werken (»Abschied von Gülsari«, »Die Richtstatt«) gegen die Zerstörung der Natur durch menschliche Ignoranz findet in der Verfilmung von Marie Jaoul de Poncheville besondere Aufmerksamkeit - ganz sicher als Hommage an den am 10. Juni 2008 an einer Lungenentzündung gestorbenen kirgisischen Meister.