Aufschneider

Komödie, Österreich 2010, 90 min

»Aufschneider«, nach einer Idee von Josef Hader, von ihm und David Schalko gemeinsam verfasst, erzählt vom Leben und der Arbeit von Dr. Fuhrmann. Wir erleben klassische Krankenhaus-Stories, allerdings aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
Den „Aufschneider“ darf man ruhig wörtlich nehmen: Dr. Fuhrmann ist der Pathologiechef in einem städtischen Krankenhaus. Er seziert Leichen und hat jeden Tag Gewebsschnitte unter dem Mikroskop, bei denen es um Leben oder Tod geht. Dadurch hat er zu bedrohlichen Erkrankungen eine etwas andere Einstellung als die meisten, für ihn ist Krebs, wenn er ihn unter der Linse betrachtet, „wunderschön wie ein psychedelisches Gemälde aus den 1960er Jahren. Der Krebs schaut aus wie ein Hippie.“
Es handelt sich bei diesem Fernsehfilm also um eine Krankenhausgeschichte der ganz besonderen Art. Die Idee dazu stammt von Josef Hader, und er spielt auch die Rolle des Dr. Fuhrmann. Gemeinsam mit dem Regisseur David Schalko hat Hader das Buch geschrieben. Die beiden nahmen sich vor, eine ganz eigene, neue Qualität von Fernsehen zu schaffen. Natürlich passieren auch hier klassische Beziehungstragödien, Familienkonflikte und Krankenhausgeschichten. Allerdings erlebt man die aus einer absolut ungewöhnlichen Erzählperspektive, von schräg unten, aus der Pathologie, deren Geruch man auch nach Feierabend nie ganz los wird. Mit „denen da oben“, den Golf spielenden Göttern in Weiß, ist Fuhrmann ständig über Kreuz. Und nicht nur mit denen, er kollidiert mit den meisten Dingen im Leben.
„Es geht wie bei jeder guten Sache um Leben und Tod“ stellt Hader fest. Und der Regisseur und Autor Schalko ergänzt: „»Aufschneider« ist auf jeden Fall eine Krankenhausgeschichte, in der es nicht um Heilung geht. Wenn ich ein Krankenhaus sehe, dann muss ich mehr an den Tod als an Genesung denken. Insofern ist »Aufschneider« wahrscheinlich eine sehr österreichische Variante dieses Genres.“