Saw VI

Thriller/Horror, Kanada/USA/Großbritannien/Australien 2009, 90 min

Sie erinnern sich? Der aufmerksame Kinokalenderrezipient wird es bemerken. Richtig! Genau vor einem Jahr schrieb ich bereits die Rezentenz zu »Saw V« und genau genommen hätte ich jetzt große Lust, den Text vom vorigen Jahr hier noch mal auftauchen zu lassen, um amüsiert festzustellen, dass das keiner merken würde. Aber wie es so schön heißt: Achte Deine Leser, wie auch Du selbst gern lecker essen würdest! (Oder so ähnlich…) Nu isser wieder da und eigentlich auch nicht: Tobin Bell in Gestalt des schauerlichen Jigsaw, der bereits vor drei Teilen das Zeitliche segnete. Das tödliche Puzzlespiel wurde im Vorfeld und postum an frische, aber auch bedauerlicherweise an das Charisma Jigsaws nicht im Mindesten heranreichende Jüngere übergeben. Nur noch in raren Rückblenden lässt man die Existenz des Meisters aufleuchten. Warum man sich für diesen nicht ganz nachvollziehbaren Schritt entschieden hat, ist nicht ganz verständlich und lässt sich nur mit einem auf Teilzeit gesetzten Tobin Bell (67) erklären. Na o.k., ich habe wahrscheinlich in den meisten Fällen gewonnen und 96% der Leser werden tatsächlich nicht mitbekommen haben, dass tatsächlich 852 Zeichen bereits voriges Jahr für »Saw V« so im Kinokalender gedruckt standen. Falls sich jetzt jemand auf den Schlips getreten und schlimmsten Falls von mir verarscht fühlt, so kann ich Ihnen mit standhaftem Gewissen beteuern, dass dies nicht meine Absicht war. Falls sich doch jemand so dermaßen beleidigt fühlen sollte, dem gebe ich persönlich auf eigene Kosten inklusive eines Kumpels seiner Wahl je eine Freikarte für »Saw VI« aus. Einzige Bedingung, der Beleidigte muss sich und seinen Kumpel von mir ablichten lassen, um im nächsten Kinokalender öffentlich als beleidigte Leberwurst mit Wurstkumpel an den Pranger gestellt zu werden. Einfach in der Redaktion anrufen: 8029940.
Noch kurz zum Film. Eigentlich sehe ich überhaupt nicht mehr durch, wer, was, warum, weswegen, weshalb, das ist aber mittlerweile auch nicht mehr wichtig, da es hier schon lange nicht mehr um eine gute Story geht, sondern nur um den perfiden Folterideen irgendeine bekloppte Plattform zu geben. Zugegebenermaßen wird dies den eingefleischten Gorefan höchst erfreuen, da es im Gegensatz zum vorigen Teil wieder härter und durchgeknallter zur Sache geht und auch Jigsaws Nachfolger Detective Hoffman gegenüber dem Meister zunehmend an Profil zu gewinnen weiß. Doch wenn sich das Produktionsteam dazu entblödet, das Ganze als Kapitalismuskrisenkommentar an den Mann zu bringen, kommt mir die Wurst. Bitte mal ganz fix den Saw-Laden schließen.
Ray van Zeschau (ursprünglicher Fan)