Die Besonderheiten der russischen Jagd

Komödie, Russland 1995, 93 min

Es geht doch nichts über einen schönen Trinkspruch. Kurz muss er sein und gehaltvoll. Wie ein Kuss. Dringend und schnell wie ein Befehl. Sonst schmeckt der Wodka nicht. Und das verdirbt die ganze Jagd. Also Brüder, trinkt aus - ein hoch auf die Elche. Die Elche könnte man jagen, doch die Zeit ist knapp und es ist noch viel Wodka in den Flaschen. Auf die Freundschaft - Sie lebe hoch. Trinkt auf die finnisch-russische Freundschaft zwischen Raiwo und Genja, oder Oleg und General Buldakow (Sergej Ruskins Stimme klingt, als habe er in sämtlichen Hase&Wolf Filmen den ketterauchenden Wolf synchronisiert). Gemeinsam legen sie ab und landen, ausgerüstet mit etwas Munition und einer Schiffsladung voll Hochprozentigem, bei Kusmitsch auf dem Lande. Dem ist die Kuh entlaufen, die er eigentlich hatte fliegen lassen wollen. Kein Problem, ein Hoch auf die Kuh - trink aus, Bruder, wir fahren zum Flugplatz. Der junge Finne Raiwo fragt sich ständig, wann sie denn nun endlich beginne, die typisch russische Jagd. Ein Buch will er darüber schreiben. Dabei dreht sich ihm der Kopf, so sehr ist er mittendrin. Mit runtergelassener Hose findet Raiwo sich im Kuhstall wieder. Wo sind die Gläser, Brüder - ein Hoch auf die Melkerinnen! Genja und der Milizionär tauschen indes die Uniformen und die Pistolen, zwischendurch gehen alle in die Sauna und der ketterauchende General schwimmt mit Zigarre übern See - aber richtig gejagt wird kaum. Das ist das Besondere an der russischen Jagd. Ein Hoch auf die Jagd - …Scheiße, der Bär hat den Wodka ausgesoffen. Jetzt heißt es; alle auf die Bäume! Und wer's nicht glaubt, soll doch zu Hause bleiben. Dieser nicht ganz ernst gemeinte Streifen zog Mitte der Neunziger jedenfalls noch zwei Fortsetzungen nach sich. Eisangeln und Sauna - aber was red ich? Ein Hoch auf die Sauna - Brüder!
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