Ein Augenblick Freiheit

Drama/Komödie, Österreich/Frankreich/Türkei 2008, 110 min

Ein Ehepaar und zwei junge Männer mit zwei Kindern sind auf dem Weg zur iranisch-türkischen Grenze, illegal, in ständiger Angst vor Polizeikontrollen. Mit dem Bus, dann zu Fuß, geht es durch karge Landschaften, bis sie auf verschlungenen Pfaden endlich die Türkei erreichen. Zusammen mit anderen iranischen Flüchtlingen stranden sie in einem schäbigen Hotel in der türkischen Hauptstadt. Ankara, das bedeutet für die Flüchtlinge in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft ein beglücktes Auskosten all der neuen, ungewohnten Freiheiten. Keine lebensbedrohenden Schikanen bewaffneter Revolutionswächter, kein Schleierzwang, keine anderen Zeichen der Repression. Für einen Augenblick scheint die Freiheit tatsächlich erreicht zu sein. Doch dann beginnt eine zermürbende Zeit des Wartens, ein nicht enden wollendes Wechselbad aus Hoffnung und Enttäuschung…
Regisseur Arash Riahi erzählt gewohnt pointiert aus verschiedenen Perspektiven von einigen Schicksalen iranischer Flüchtlinge. Gestrandet in Ankara warten sie alle auf die Bescheide ihrer Asylanträge in die EU. Der international mit 22 Preisen ausgezeichnete Film wirft manchmal einen humorvollen, dann wieder einen zutiefst traurigen Blick auf die vielen Flüchtlinge, die vor den Toren Europas auf Einlass warten. Dabei ist es nicht neu, trifft aber trotzdem hart, dass die europäische Einwanderungspolitik nur für wenige ein erleichterndes „Happy End“ bereit hält.