Die Eleganz der Madame Michel

Concierge Renée ist 54 Jahre alt, liest Philosophen und argumentiert mit Dostojewski. Ihre Wohnung liegt im toten Winkel eines vornehmen Pariser Stadthauses. Hier klopft der standesbewusste Hausbewohner nur an, um im Befehlston die Beschleunigung unliebsamer Verrichtungen im Haushalt zu fordern. Im Alltag entgeht die Concierge seinem ätherischen Blick. Damit das so bleibt und Renée Tolstoi und den japanischen Film studieren kann, achtet sie peinlich genau darauf, jedem Klischee ihres Berufes zu entsprechen. Sie ist klein, dick, schlecht gekleidet und erweckt durch konsequente Einsilbigkeit den Eindruck fortgeschrittener Debilität. Zu ihrem Glück sind alle viel zu beschäftigt, als dass die unerhörten Ambitionen bemerkt würden. In dem Haus wohnt auch die 11-jährige Paloma, die an der Geistlosigkeit der intellektuellen Schickeria leidet und sich zu ihrem zwölften Geburtstag das Leben nehmen will. Doch dann zieht der faszinierende Japaner Kakuro Ozu ein, der bemerkt, dass Renée eine „gelehrte und geheime Prinzessin“ ist. Paloma findet in Renée und auch in ihrem neuen Nachbarn Kakuro feinfühlige Vertraute, die ihr zeigen, dass man bloß genau hinschauen muss, um die Schönheit des Lebens zu erkennen …
Regisseurin Mona Achache verfilmte mit »Le Hérisson« den französischen Bestseller »Die Eleganz des Igels«, der auch in Deutschland ein begeistertes Publikum fand. Entstanden ist eine zauberhafte, höchst unterhaltsame und anrührende Geschichte zweier Außenseiter.