The Man from London

Kriminalfilm, Ungarn/Frankreich/Deutschland 2007, 139 min

Der Film basiert auf einem 1933 veröffentlichten Roman von Georges Simenon und erzählt von Maloin, der als Gleisrangierer auf einem Bahnhof am Hafen arbeitet. Als er zufällig Zeuge eines Mordes wird und dadurch an einen gut gefüllten Geldkoffer gelangt, gerät sein Leben in ebenso hoffnungsvolle wie krisenhafte Bewegung. In schwarz-weiß auf ORWO gedreht (Kamera: Fred Kelemen), ergibt sich daraus sofort die Assoziation zum klassischen Film Noir. Doch ganz so einfach können wir es uns mit Béla Tarr nicht machen. Sein 1994 erstmals in Deutschland aufgeführter Film »Satanstango« ist nicht nur ob seiner apokalyptischen Aussage ein Ereignis, sondern mit seiner Länge von ?sieben Stunden auch als ein Protest des Regisseurs gegen die immer hektischer und oberflächlicher werdende Gestaltung des Mainstreamkinos zu interpretieren.
Auch wenn »The Man from London« nicht ganz so lang ist, sich Zeit lassen muss man schon, wenn man den Intensionen des Regisseurs zum Seelenzustand seiner Hauptdarsteller auf den Grund gehen möchte.