Verdammnis

Thriller, Schweden 2009, 129 min

Kaum ist man mit heiler Haut der Verblendung von Stieg Larsson entkommen und hat den fulminanten Einstieg in die Ermittlungen des seltsamen Ermittlerpärchens Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist verdaut, geht es weiter mit einer wilden Hetzjagd auf die tätowierte Hackerin. Also zurück in den durchgeschwitzten Kinosessel, wo man seine Zeit bereits während der Suche nach der verschwundenen Lieblingsnichte verbracht hatte. Des Schweden Millenium Trilogie gelangt im zweiten Teil richtig in Fahrt, denn Lisbeths Fingerabdrücke befinden sich auf der Tatwaffe, mit der ein Journalist sowie Lisbeths zwielichtiger Ex-Vormund Bjurman ganz offensichtlich ermordet wurden. Ersterer hatte brisante Informationen an Blomkvist liefern können und ihn auf eine sehr gefährliche Ermittlung angesetzt. Mit dessen Story von hochrangigen Amts- und Würdenträgern, die sich seit Jahren an jungen russischen Frauen vergehen, könnte sich Blomkvist reichlich entschädigen für die erduldete Schmach. Und dann führt die Fährte auch zu Bjurman, der sich nicht nur an seiner Schutzbefohlenen Salander vergangen hat, sondern ebenfalls an gewaltsam ins Land gebrachten und zur Prostitution gezwungen Russinnen. Für Presse und Polizei ist nun die Frau mit dem Drachentattoo auf dem Rücken ein gefundenes Fressen. Sie ist der vermeintliche Racheengel und sofort wendet der staatliche Machtapparat, zu dem die Hackerin noch nie innige Gefühle verspürte, all seine Aufmerksamkeit und Schlagkraft gegen sie. Quer durchs ganze Land wird sie gejagt. Einzig Mikael Blomkvist glaubt in ihr das Opfer einer geschickt eingefädelten Intrige vor sich zu haben. Doch jeder Schritt in Richtung Salander führt ihn tiefer in die Abgründe ihrer Verdammnis. Längst schon haben sich die Zeichen zur Gewissheit verdichtet; Lisbeth Salander ist das Zentralgestirn in dieser finsteren und rücksichtslos spannenden Geschichte von „Männern, die Frauen hassen“. Man darf also gespannt bleiben, wie viel Vergebung diesen Männern im Finale wirklich zuteil wird.
Alpa Kino

Buch: Jonas Frykberg, Ulf Ryberg nach einem Roman von Stieg Larsson

Regie: Daniel Alfredson

Darsteller: Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Lena Endre, Georgi Staykov, Per Oscarsson, Sofia Ledarp, Annika Halli

Kamera: Peter Mokrosinski

Produktion: Nordisk Film

Bundesstart: 04.02.2010

Start in Dresden: 04.02.2010

FSK: ab 16 Jahren