My Name Is Khan

Drama, Indien 2010, 128 min

Der indische Film ist der erfolgreichste der Welt. Und der absolute Star dieses „Bollywood-Kinos“ ist Shah Rukh Khan - eine Art Elvis und Michael Jackson in Personalunion und dann auch noch lebendig! Dies nur, um »My Name is Khan« für die Uneingeweihten einzuordnen. Die richtigen Fans hatten schon zur Berlinale Premierenkarten zu unglaublichen Preisen ersteigert. Nun zeigt Shah Rukh Khan mit »My Name is Khan« den USA und der ganzen Welt, dass nicht jeder Muslim ein Terrorist ist.
Seine Figur Rizvan Khan leidet am Asperger-Syndrom, einer milden Form von Autismus. In der Jugend muss Rizvan Khan in Indien blutige religiöse Massaker zwischen Hindus und Moslems miterleben. Doch seine liebevolle und fürsorgliche Mutter lehrt ihn, dass es nur zwei Arten von Menschen gibt - gute und schlechte. Jahre später ist Rizvan in den USA glücklich verheiratet, als die Anschläge vom 11. September 2001 eine Welle des Hasses gegen alles, was muslimisch sein könnte, auslösen. Sein hinduistischer Stiefsohn Sam wird aufgrund des angenommenen Nachnamens Khan von weißen amerikanischen Mitschülern ermordet und in seiner verzweifelten Einfalt will Rizvan allen, vor allem aber dem Präsidenten Bush klarmachen: „Mein Name ist Khan, ich bin kein Terrorist.“ Seine Reisetätigkeit auf den Spuren von Bush rufen allerdings die Sicherheitsdienste auf den Plan…
»My Name Is Khan« beginnt packend und politisch. Spätestens, wenn die Liebe zwischen Rizvan und Mandira ausbricht, ist dieser Film wieder in Bollywood angekommen. Trotz heftigster Überzeichnungen und eines sehr freien Umgangs mit der Krankheit des Helden ist der Aufruf zur Verständigung überzeugend. Scheinbar spielerisch leicht gelingt es dem Film, Politisches und Banales miteinander zu verbinden. Es werden nicht nur Hintergründe und Schauspieler „verwestlicht“, hier wird das universelle Thema der (mangelnden) Verständigung in seiner US-amerikanischen Ausprägung mit den Mitteln von Bollywood eindrucksvoll präsentiert.