Die wilde Farm
Was passiert eigentlich, wenn auf dem Bauernhof der Bauer krank wird und die Tiere sich selbst überlassen sind? Zyniker würden sagen, die Tiere verhungern und werden dem ewigen Kreislauf der Natur überlassen. Aber in dem sympathischen deutsch-französischen Film ist die plötzliche Erkrankung des Bauern, der Krankenwagen fährt eingangs unkommentiert mit ihm weg, der Beginn völlig neuer Freiheiten und der Eroberung neuer Lebensräume für die Tiere.
So fühlen sich die Schweine grunzend im nahegelegenen See wohl, können Ratten und Mäuse ungehindert die Wohnung erobern und die Hühner im Garten des Bauern scharren. Innerhalb kurzer Zeit wird aus dem so gepflegten Bauernhof schnell »Die wilde Farm«.
In ihrem Naturspektakel lassen die französischen Dokumentarfilmer Dominique Garing und Frédérique Goupil die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation auf höchst ungewöhnliche Weise verschwimmen. Die fiktive Geschichte eines verlassenen Bauernhofes, dessen Tiere sich langsam vom Menschen emanzipieren und zusehends wieder „wild“ werden, wird mit eindrucksvollen Bildern, der passenden Musik, natürlich erhält dabei jedes Tier ein bestimmtes Leitmotiv, und der wunderbaren Offstimme von Luise Bähr erzählt.
Ein unterhaltsamer und lehrreicher Ausflug in die Natur, der besonders für Stadtkinder und deren Eltern einen ungewöhnlichen Kinoausflug bietet. Aber auch der erfahrene Hofbesucher und Tierbesitzer erfährt so manches Wissenswerte über Huhn, Pferd, Schwein und Katze. Einer der ungewöhnlichsten Tierfilme läuft passenderweise am Ende der Sommerferien.
Buch: Dominique Garing, Frédéric Goupil
Regie: Dominique Garing, Frédéric Goupil
Kamera: Jérôme Peyrebrune
Musik: Max Richter
Produktion: Looks Film, Les Films d’ici, NDR, WDR, Serge Lalou, Gunnar Dedio
Bundesstart: 09.09.2010
Start in Dresden: 09.09.2010
FSK: o.A.