A Nightmare on Elm Street
Erst mit fünfjähriger Verzögerung slashte sich Freddy Krueger 1989 in die Herzen Dresdner Filmfreunde. Zuvor kursierten nur Gerüchte seiner Existenz. Auserwählte sollen ihm damals gar in liberalen Budapester Kinos begegnet sein. Die Wenigsten wissen aber, dass ausgerechnet Johnny Depp sein Kinodebüt in Teil I gab und auch gleich als erstes Freddyopfer seinen schweren Bauchtraumata erlag. Danach folgten noch sieben Fortsetzungen, in denen ihr Hauptdarsteller Robert Englund zum Kult avancierte und die »Nightmare-on-Elm-Street«-Reihe eine der erfolgreichsten des Horrorgenres wurde. Dann war zunächst der Freddydrops gelutscht, bevor man ihn vor lauter Verblödung plötzlich neun Jahre später gegen Jason aus »Freitag der 13.« antreten ließ. Im Prinzip ein nettes Rumgesaue, was aber weder mit dem einen noch dem anderen Film wirklich etwas zu tun hatte. Nun hat man den Altdrops im Rinnstein wiederentdeckt, mit frischblutigem Zuckerguss versehen und den 80er Teeniehorror ins neue Jahrtausend verfrachtet. Alles wurde auf Anfang resetet und die Nightmare-Story wieder von vorn erzählt, allerdings ohne Robert Englund als Freddy, der entweder keinen Bock mehr hatte oder vielleicht auch gar nicht erst gefragt wurde. So entschied man sich für Jackie Earle Haley, der seinerseits damals Johnny Depp zum ersten Nightmarecasting als Kumpelbegleitung mitgeschleppt hatte, er selbst aber leer ausging. Im Prinzip erzählt die Neuauflage dieselbe Geschichte wie vor 26 Jahren.
Für alle, die hier überhaupt nicht durchsehen und vielleicht sogar ihr Leben bis dato mit Ignoranz geißelten, hier ein kleiner Abriss aus dem Leben eines Kinder- und Jungerwachsenenmörders. Der Psychopath Frederick Charles Krueger brachte über ein Dutzend Kinder der Elm Street um. Auf Grund eines Verfahrensfehlers wird Krueger aber freigesprochen. Das finden die hinterbliebenen Erziehungsberechtigten dann nicht so passend und blasen zur Selbstjustiz. Infolgedessen kann man Herrn Krueger habhaft werden und verbrennt ihn bei lebendigem Leibe. Jedoch gelingt es ihm noch kurz vorm Ableben einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Eine Generation später wird die junge Nancy von grässlichen Albträumen geplagt, in denen sie von einem Fedoratragenden brandnarbigen Mann verfolgt wird, der an der rechten Hand einen Handschuh mit vier langen Messerklingen trägt. Dass Freddy mit diesem Werkzeug nicht den Edward geben will, wird auch rasch klar. Doch Nancy ist nicht der einzige Teenie in der Elm Street, der von Freddy träumt. Zu allem Schrecken bemerken die Geplagten, dass er plötzlich in der Lage ist, im Traum tatsächlich physische Gewalt auszuüben und damit die Fähigkeit besitzt, die Grenzen der Dimensionen zu überschreiten. Nur wenn sie wach bleiben, gibt es ein Entrinnen. Nancys bester Freundin gelingt dies nicht und wird bestialisch ermordet. Doch das ist erst der Anfang und der Weltrekord im Wachbleiben liegt immer noch bei bei 11 Tagen und zwei Stunden und dann heißt es wieder: Eins, zwei, Freddy kommt vorbei…
Ray van Zeschau (und Freddy Krueger sind jetzt Freunde)
Buch: Wesley Strick, Wes Craven
Regie: Samuel Bayer
Darsteller: Jackie Earle Haley, Kyle Gallner, Kellan Lutz, Katie Cassidy, Thomas Dekker, Rooney Mara, Clancy Brown, Connie Britton
Kamera: Jeff Cutter
Produktion: Platinum Dunes, Michael Bay, Andrew Form, Bradley Fuller
Bundesstart: 20.05.2010
Start in Dresden: 20.05.2010
FSK: ab 16 Jahren