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Chopin - Ich fürchte mich nicht vor der Dunkelheit

Dokumentation, Polen/Südkorea 2022, 58 min

In ihrem neuen berührenden Dokumentarfilm »Chopin - Ich fürchte mich nicht vor der Dunkelheit« begleitet Regisseurin Joanna Kaczmarek drei weltberühmte Pianisten aus drei unterschiedlichen Kulturkreisen bei ihren Vorbereitungen auf Konzerte an historischen Orten, die für unvorstellbare Konflikte der Menschheit stehen: Leszek Możdżer aus Polen, Fares Marek Basmadji aus Syrien und Won Jae-Yeon aus Südkorea erzählen, wie sie durch Musik einen Umgang mit den Schmerzen und der Trauer der eigenen Vergangenheit gefunden haben. Die Konzerte finden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen, auf der Grenzbrücke zum diktatorisch regierten Nordkorea in Südkorea und im Zentrum von Beirut im Libanon nach der verheerenden Explosion im Hafen statt.
Es sind Orte, die Musik brauchen - Musik, die Hoffnungen weckt und Emotionen entfacht.

Warum ausgerechnet Chopin? Der Pianist Fares Marek Basmandji - ein junger Mann aus Syrien, der heute in London lebt, antwortet: „Die unglaubliche Kraft seiner Musik wird dadurch verstärkt, dass er selbst ein Exilant war, ein unglaublicher Künstler, den die Eliten des 19. Jahrhunderts schätzten. Er nutzte diese Plattform, um seine Botschaft in die ganze Welt zu tragen.“

Die Stationen:
Polen - Unsere Erzählung beginnt in einer kleinen Ortschaft in Masuren, wo der herausragende Pianist Leszek Możdżer seine Inspiration aus dem Kontakt zur Natur schöpft. Er fährt mit einem Boot, geht barfuß durch den Wald, musiziert.
Leszek plant ein Konzert im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, es findet an der so genannten Judenrampe statt. Es ist ein Ort, der ungeheure Emotionen weckt. Możdżer will diese Gefühle durch seine Interpretation der Musik von Chopin verstärken. Er möchte Licht in die Finsternis bringen. Menschen kommen zusammen, weil sie daran glauben, dass wir aus der Vergangenheit etwas lernen können.

Südkorea
Der bekannte koreanische Pianist Won Jae-Yeon spielt an der Grenze zu Nordkorea - auf der Seung-il-gyo-Brücke, die eine starke Symbolkraft hat: Sie wurde zur Hälfte von Nord- und zur Hälfte von Südkorea errichtet.
Am Tag des Konzerts steht der Flügel genau in der Mitte der Brücke. Im Publikum sitzen Familien, die der Krieg auseinander gerissen hat, und Menschen, denen es gelungen ist, aus der Hölle von Nordkorea zu flüchten.

Libanon
Fares Marek Basmandji spielt im Stadtzentrum von Beirut. Fares ist ein in Aleppo geborener syrischer Emigrant, in dessen Adern auch polnisches Blut fließt. Derzeit lebt er in England.
Das Konzert ist für ihn von großer symbolischer und emotionaler Bedeutung, denn es stellt auch den Versuch dar, seine eigene Vergangenheit, die Geschichte seiner Flucht zu bewältigen. Sein Publikum sind ebenfalls geflüchtete Menschen.