Die Kinder von Paris

Drama, Frankreich/Deutschland 2010, 121 min

Nachdem die Deutschen Paris 1942 besetzt haben, ergeht die Order an Pétains Vichy Regierung, Fakten zu schaffen und mindestens zwanzigtausend Juden zu verhaften und diese bis zum endgültigen Abtransport im Vélodrome d’Hiver zu internieren. An jenem 16. Juli rückt die Pariser Gendarmerie aus, um ihre akribisch erstellten Listen abzuarbeiten. Was sich in den Monaten zuvor nur schleichend am Horizont abzeichnete, bricht in dieser Nacht als schreckliches Gewitter los. Auch die Familie des kleinen Joseph Weißmann (Hugo Leverdez) findet sich, unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht, in dem riesigen Vélodrome wieder. Hier arbeitet eine junge Krankenschwester namens Annette Monod (Mélanie Laurent) als Freiwillige und wird Zeugin unermesslichen Leids. Nicht ahnend, dass dies erst der Anfang eines langen Marsches ist. Von Paris aus werden die Menschen nach Beaune-la-Rolande deportiert, und bereits auf diesem Transport werden viele Kinder von ihren Eltern getrennt. Der jüdische Arzt Dr. David Scheinbaum (Jean Reno) vermag der Krankenschwester nur knapp auszureden, in ihrem Bemühen um Beistand auch noch die letzte Fahrt Richtung Osten mit anzutreten. So ist es ihr vergönnt, den kleinen Joseph nach dem Krieg wieder zu sehen. Ihm gelang die Flucht, oder sollte man in diesem Falle besser sagen, er entschied sich zu leben, wo es viele andere Kinder vorzogen, lieber bei ihren Eltern zu bleiben und zu sterben. Regisseurin Roselyne Bosch hatte das große Glück, diese Geschichte anhand der Erinnerungen von Joseph Weißmann und Annette Monod erzählen zu können, und sie ließ es sich nicht nehmen, dem 80-jährigen Weißmann eine kleine Rolle zu geben in der Verfilmung seiner Über-Lebensgeschichte.