Mein Kampf

Satire/Drama, Deutschland/Österreich/Schweiz 2008, 110 min

Götz George und Tom Schilling in einer Filmgroteske nach der Vorlage von Taboris gleichnamigem Theaterstück von 1987. Das Ganze ist keine historische Rekonstruktion Hitlers Wiener Zeit, eher eine zeitlose Parabel vom Guten, das dem Bösen dient. Dabei verschmelzen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, verschwimmen historische und künstlerische Ansätze. Nach Taboris Stück wird eine einleuchtende, wenn auch nicht den historischen Fakten gänzlich entsprechende Geschichte entwickelt.
Im Jahre 1910 reist der junge Hitler (Tom Schilling) aus der tiefsten österreichischen Provinz nach Wien. In einem Männerheim in der Leichengasse mietet er sich für die Aufnahmeprüfung an der „Akademie der schönen Künste“ ein. Die schäbige Baracke, die von unzähligen Arbeitern und Landstreichern bevölkert wird, teilt er sich ausgerechnet mit zwei Juden: dem windigen Bibelverkäufer Schlomo Herzl (Götz George) und dem Kosher-Koch Lobkowitz (Bernd Birkhahn), der behauptet Gott zu sein. Der gastfreundliche, menschenliebe Schlomo fühlt sich verantwortlich für den ungestümen Hitler und nimmt sich seiner an.
Die Ablehnung an der „Akademie der schönen Künste“ stürzt den jungen Hitler in tiefe Hoffnungslosigkeit. Schlomo rettet den Jungen vor dem Freitod. Der dankt ihm das allerdings durch schamloses Ausnutzen. Ironischerweise ist es ausgerechnet Schlomo, der Hitler empfiehlt, sein Glück in der Politik zu suchen…
Der Film wurde u. a. in Wien, Zittau, Zgorzelec und Herrnhut gedreht. Das liegt allerdings bereits drei Jahre zurück. Interessante Frage, ob Urs Odermatt eine adäquate und ansprechende Umsetzung des Bühnenstückes gelungen ist.
ak