Senna

Dokumentation/Portrait, Großbritannien 2010, 104 min

Fakt ist: Formel 1 ist langweilig. Formel 1 ist vor allem deswegen so uninteressant, weil sich Leute darauf konzentrieren, wie Autos mehrere Stunden lang dieselbe Strecke abfahren. Ich meine, gibt es etwas Langweiligeres? Ja okay, gibt es, aber was Formel 1 wirklich spannend macht, sind die Leute dahinter. Ein Mechaniker ist nicht nur Mechaniker, er ist ein Ingenieur. Die Wagen sind nicht nur Autos, es ist das Glanzstück eines kompletten Entwicklungszyklus, allein darauf getrimmt einige Stunden maximale Leistung zu liefern, nur um danach wieder neu eingestellt zu werden. Und natürlich sitzen auch nicht irgendwelche Leute in den Cockpits sondern Menschen mit den Reflexen einer Katze. Leider aber nur deren Reflexe und nicht ihrer neun Leben. Diesem Umstand widmet sich »Senna« anhand einer der schillerndsten Figuren der Rennfahrergeschichte. Ayrton Senna wurde seit seinem Einstieg in der Königsklasse nicht nur zur strahlenden Leitfigur des gesamten Rennzirkus, sondern in seiner brasilianischen Heimat zum Volkshelden. Immens der Schock, als er zehn Jahre nach seinem ersten Auftritt in der Formel 1 tödlich verunglückte. Brasilien befand sich drei Tage in offizieller Staatstrauer, Millionen Brasilianer begaben sich auf die Straßen während seiner Beerdigung. Um diese einmalige Karriere gebührend zu beleuchten, finden sich Ausschnitte mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen, packenden Szenen seiner wichtigsten Rennen und Originalinterviews mit Rennsportgrößen wie u. a. seinem größten Widersacher Alain Prost wieder. Ein großes Stück Rennsportgeschichte mit und über Ayrton Senna.
José Bäßler