Polnische Ostern
Mal wieder eine deutsche Komödie zum Thema Aufeinandertreffen der Kulturen. Immer wieder ein dankbares Thema, zumal, nicht nur die Spannungen zwischen den Europäern und anderen Kulturen generieren tragikomische Momente. Allein schon die Differenz zu unseren polnischen Nachbarn ist historisch so aufgeladen, dass dieser eigentlich nur komödiantisch zu begegnen ist.
Jakob Ziemnicki nimmt sich dieses dankbaren Themas an und schickt Henry Hübchen als wackeren deutschen Bäckermeister samt seiner Vorurteile und Verletzungen in familiärer Mission nach Polen. Dort darf er natürlich auf seine geliebten Vorurteile, aber auch auf eine für ihn als Alleinstehenden höchst interessante Bekanntschaft treffen.
Für Bäckermeister Grabosch (Henry Hübchen) ist das Leben grau und eintönig geworden, seitdem seine Frau und seine Tochter verstarben. Die einzige Freude, die ihm noch geblieben ist, ist seine Enkelin Mathilda (Paraschiva Dragus), deren Vater, der Pole Tadeusz (Adrian Topol) aber nun das Sorgerecht zugesprochen bekam und will, dass Mathilde in Polen aufwächst. Grabosch ist entsetzt und startet gen Osten, Beweise für die Vernachlässigung Mathildas sammeln. Doch natürlich entspannt der Aufeinanderprall von deutscher Gründlichkeit und polnischer Lebensart die Gemüter. Auch erwartet mit Mathildas allein stehender polnischer Großmutter Irina (Grazyna Szapolowska) so etwas wie die Verheißung neuen persönlichen Glück den Protagonisten.
Das Spiel von Grazyna Szapolowska und Henry Hübchen trägt über weite Strecken den Film, der ursprünglich für das „Kleine Fernsehspiel“ konzipiert wurde. Doch hätte es an etwas mehr Biss und Unkorrektheit nicht schaden können.
ak
Buch: Katrin Milhahn, Jakob Ziemnicki
Regie: Jakob Ziemnicki
Darsteller: Henry Hübchen, Parashiva Dragus, Adrian Topol, Grazyna Szapolowska, Waléra Kanischtscheff, Barbara Wysocka, Violetta Bronner, Doris Kunstmann, Leonie Brandis
Kamera: Benjamin Dernbecher
Musik: Dirk Dresselhaus
Produktion: Polyphon, ZDF, Steffi Ackermann, Jörg Schneider
Bundesstart: 12.05.2011
Start in Dresden: 12.05.2011
FSK: ab 6 Jahren