Resturlaub

Komödie, Deutschland 2011, 101 min

Autor Tommy Jaud scheint wahrlich ein Händchen für das Leben deutscher Mittdreißiger zu haben. Nachdem schon sein früheres Buch „Vollidiot“ recht erfolgreich den Weg in die Lichtspielpaläste unserer Republik fand, landet nun eine weitere seiner Schöpfungen in diesen Palästen der Unterhaltung. Vorhang auf für »Resturlaub«. Ich muss gestehen, selbst ohne die Dreißig überschritten zu haben, fällt mir schon ein gewisses Muster auf, wenn es darum geht, den Werdegang alter Schulfreunde zu betrachten. Neun sind verheiratet, fünf haben Kinder, die ersten sind mittlerweile schon stolze Besitzer einer Eigentumswohnung. Auf Deutsch, sie sind mehr als sesshaft geworden. Pitschi Greulich ist mir schon einige Jahre voraus, fast sämtliche seiner Freunde scheinen im Spießertum geradezu aufzugehen.
Sein letzter „freier“ Freund kommt nun ebenfalls unter die Haube, und Pitschis Freundin fängt verstärkt an, ihm die Idee eines eigenen Kindes schmackhaft zu machen. Als Pitschi am Flughafen steht, bereit mit seiner Freundin auf die mittlerweile elfte Mallorcareise zu gehen, sieht er sich im Spiegel an und will nur noch eins - nichts wie weg. Kurz entschlossen täuscht er vor, überfallen worden zu sein, verabschiedet sich von seinen Freunden und reist stattdessen heimlich nach Buenos Aires. Dort, auf einer wilden Suche nach einem neuen, freieren, quasi besseren Leben, wird ihm etwas bewusst. Was er in Argentinien sucht, hatte er in seiner Bamberger Heimat schon längst. Seine neue Aufgabe ist klar: so schnell wie möglich zurück und versuchen, dass niemand von seinem Ausflug erfährt.
José Bäßler

Buch: Tommy Jaud

Regie: Gregor Schnitzler

Darsteller: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek, Stephan Luca, Martina Hill, Antoine Monot jr., Melanie Winiger, Dave Davis

Kamera: Andreas Berger

Produktion: Deutsche Columbia Pictures, Christiane Ruff

Bundesstart: 11.08.2011

Start in Dresden: 11.08.2011

FSK: ab 12 Jahren