Fright Night

Horror/Komödie, USA/Indien 2011, 106 min

Ex-Nerd Charley, der verzweifelt vermeiden will, an seine uncoole Vergangenheit erinnert zu werden, hat es geschafft, die Pubertät als Sprungbrett in die angesagten Kreise der Schule zu nutzen. Beliebt, begehrt und mit seiner scharfen Freundin Amy glücklich, versucht er, den Kontakt zu Exzentrikern wie seinem Überbleibsel-Freund Ed gering zu halten. In dieser hormonbelasteten Grundanspannung überschlagen sich bald vor allem zwei Ereignisse. Nebenan zieht der megamännliche Charmebolzen Jerry (Colin Farrell) ein, und die Menschen aus der Nachbarschaft beginnen spurlos zu verschwinden. Schnell hat der vampiristisch versierte Kindheitsfreund Ed eins und eins zusammengezählt, und Charleys geheimnisvoller neuer Anwohner entpuppt sich als 400 Jahre alter, mordhungriger Blutsauger. Weil der Teenager mit seiner Beschuldigung des allseits beliebten Verführers sowohl bei der Mutter als auch der Polizei auf Granit beißt, ist er zur Selbstjustiz gezwungen und muss seine Lieben davor bewahren, dem Untoten ebenfalls zum Opfer zu fallen.
Das moderne 3D-Remake des 80er Jahre-Klassikers »Die rabenschwarze Nacht - Fright Night« ist natürlich per se nicht nötig, aber wie dem Original gelingt es auch ihm, einen Spagat zwischen Humor- und Horrorelementen zu schlagen. Wenn man es nicht wüsste, würde man sich bis tief in die erste Hälfte des Films wie in einer unterhaltsamen Teenie-Klamotte vorkommen, insgesamt ein guter Film für eine Sneak Preview.
Der Regisseur Craig Gillespie hat nach seinem Überraschungserfolg »Lars und die Frauen« erstaunlich schnell vom Indie-Drama zum Mainstream-Blockbuster gewechselt und eine illustre Besetzung für seinen Film gefunden: Colin Farrell, dem offenbar alles Spaß macht, auch die Rolle des charismatischen Vampirs und Anton Yelchin, der in seiner jungen Karriere wohl doch erstmal keine Lust hat, die Weichen weiter auf Filmjuwelen wie seinen grandiosen Einstand »Charlie Bartlett« zu stellen dazu Christopher Mintz-Plasse, dessen Rolle als Nachwuchs-Bösewicht Red Mist in »Kick-Ass« die ewige Hoffnung auf ein Sequel bewahrt. Sogar James Francos Bruder Dave, der wirklich unbedingt auch Schauspieler sein will, hat den geschändeten OP der späten Scrubs-Folgen verlassen und mischt in dem Gruselkabinett mit. Das Beste an dem Streifen ist sicherlich, dass ein Vampir auch mal wieder das pure Böse sein darf und nicht die jüngst so beliebte melancholisch-emotionale »Twilight«-Schablone erfüllen muss.

Buch: Marti Noxon, Tom Holland

Regie: Craig Gillespie

Darsteller: Colin Farrell, Anton Yelchin, Christopher Mintz-Plasse, David Tennant, Imogen Poots, Toni Collette

Kamera: Javier Aguirresarobe

Musik: Ramin Djawadi

Bundesstart: 06.10.2011

Start in Dresden: 06.10.2011

FSK: ab 16 Jahren