Gegen den Strom - Sara Mardini

Dokumentation, Deutschland 2023, 89 min

Die unglaubliche Geschichte zweier Schwestern, die aus ihrer Heimat fliehen, als Heldinnen gefeiert und gleichzeitig kriminalisiert werden: Sara Mardini, eine junge syrische Profischwimmerin, hilft zusammen mit ihrer Schwester Yusra auf ihrer Flucht über das Mittelmeer im Jahr 2015 bei der Rettung von 18 Menschen. Während die Eine Olympionikin wird, wartet die Andere auf ihren Prozess - wie kann das sein?
Nachdem den Beiden politisches Asyl in Deutschland gewährt worden war, nahm sie Trainer Sven Spannekrebs in seine Trainingsgruppe auf. Während also Yusra ihr früheres Training wieder aufgenommen hat und im Jahr 2016 in Rio de Janeiro für das Olympische Team der Flüchtlingsathleten antrat, kann Sarah aufgrund einer Schulterverletzung nicht mehr an Schwimmwettkämpfen teilnehmen. Sie schloss sich im Herbst 2016 als freiwillige Unterstützerin der griechischen NGO Emergency Response Centre International (ERCI) an, um Flüchtlingen auf der Insel Lesbos zu helfen. 2018 wurde sie verhaftet und einer Reihe von schweren Straftaten beschuldigt - darunter Beihilfe zur illegalen Einreise (Schleusung), Geldwäsche, Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Nach über drei Monaten in einem Hochsicherheitsgefängnis in Griechenland wird Sara auf Kaution freigelassen und wartet seitdem auf ihre Verhandlung - ihr drohen 20 Jahre Haft. Anfang Januar entschied ein Gericht auf Lesbos, dass ein Teil der Vorwürfe gegen die inzwischen 27-Jährige unzulässig sei - in ihrer Abwesenheit, die griechischen Behörden hatten ihr die Einreise verweigert, Ausgang offen.
Über vier Jahre hat die Filmemacherin Charly Wai Feldman Saras Kampf um Gerechtigkeit und um eine neue Zukunft in Berlin begleitet.