Rubbeldiekatz

Komödie, Deutschland 2011, 113 min

Jedem anderem vor allem deutschen, Regisseur würde ich diese Nummer übel nehmen und mit Schimpf und Schande überziehen, dass dem Geschmähten nur noch die Flucht auf die Insel Oie bliebe. Aber Detlev Buck darf so etwas, da ich mir gewiss bin, dass er nicht aus Mangel an Ideenreichtum sich eines bereits verfilmten Stoffes, zu mindestens in der Grundkonstellation, bemächtigt hat. Der erfolglose Theaterschauspieler Alexander Honk (Matthias Schweighöfer) bewirbt sich bei einer Castingagentur für eine Hollywoodproduktion in Berlin. Hollywoodproduktionen in Berlin scheinen zur Zeit auch sehr beliebt zu sein, da man hier als Nazi mal richtig verwöhnt wird, einem der Pops gekrault wird und nebenbei noch irgendwelche Tapferkeitsmedaillen an die Backe geheftet bekommt. Herrn Honks Casting verläuft dann nicht so, wie von ihm erhofft, so dass er, hast Du´s nicht gesehen, schwuppdiwupp in Frauenklamotten hopst und Tootsielike ein zweites Casting abwickelt. Das schlägt natürlich ein wie einst Schmidts Katze ins heiße Blechdach und Alexander bekommt eine kleine Rolle als lesbische Geliebte von Superstar Sarah Voss (Alexandra Maria Lara). Alexander überzeugt allerdings so sehr, dass aus seiner kleinen Nebenrolle rasch eine große wird und er in den nächsten Wochen nicht mehr aus seinen Weiberklamotten raus zu kommen scheint. Was dann passiert, ist für den gymnastizierten Kinofreund mehr als vorhersehbar, aber ohne Wenn und Aber zum Brüllen lustig. Alexander verknallt sich selbstverfreiling in Sarah und Adolf Hitler (Max Giermann) und Film-Filmregisseur (Joachim Meyerhoff) natürlich in ihn. Nebenbei machen auch noch Alexanders Brüder Basti und Jürgen (Maximilian Brückner und Detlef Buck) als selbsternannte Manager das Treiben verrückt. Das gibt ein gepfeffertes Durcheinander, welches Maxe Baumann nicht besser hinbekommen hätte. Dickes Lob an Matthias Schweighöfer, der hier ein Feuerwerk seines Könnens aufs Zelluloid feuert. Fazit: Schönes Ding, Zack und steh’n!
Ray van Zeschau