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Anleitung zum Unglücklichsein

Komödie/Drama, Deutschland/Österreich 2012, 88 min

Jedem Glück folgt eine Katastrophe. Das hat sie zur Genüge erlebt, denkt sie, also keine Experimente mehr. Tiffany, weiblich, ledig, mittelhübsch, verschanzt sich hinter ihrer Feinkosttheke und wähnt sich dort in Sicherheit vor allen außerberuflichen Zumutungen des Lebens. Doch wer die besten Bratkartoffeln der Stadt anbietet, muss auch mit entsprechender Kundschaft rechnen. Und so zieht Fräulein Blechschmid nicht nur eingebildetes Unglück sondern auch eine Menge interessierter Männer an. Ob forscher Polizist oder lässiger Fotograf - alle wollen was von ihr. Ein handverlesenes Männer-Ensemble ist um die Hauptdarstellerin gruppiert: David Kross, Richy Müller, Benjamin Sadler, Itay Tiran und Michael Gwisdek. Johanna Wokalek spielt die spröde Tiffany. Gelegentlich erscheint ihr die tote Mutter (Iris Berben) und erteilt unerwünschte Ratschläge. Schließlich kann man nicht sein Leben lang alles auf die unglückliche Kindheit schieben. „Irgendwann ist da das Verfallsdatum mal abgelaufen.“ Einmal muss sich die verschlossene Heldin doch mitteilen und schüttet ihr Herz dem Vater (Rüdiger Vogler) aus. Der kommt ihr nicht mit Lebensweisheiten, sondern sagt: „Die Batterie von meinem Hörgerät ist runter. Du musst mir das Ganze noch mal erzählen.“ Echt Pech. Am Ende der turbulenten, mit einem Hauch Melancholie verfeinerten Geschichte funkt es natürlich, auch wenn das große Mädchen sich permanent selbst ein Bein stellt. Wer immerzu auf die Nase fällt, stolpert dabei auch ins Glück. Sherry Hormanns Liebeskomödie stützt sich auf Paul Watzlawicks gleichnamigen Bestseller von 1983, der großen Parodie auf all die Anleitungen zum Glücklichsein. Leichtfüßig und mitunter extrem witzig erzählt der Film von der menschlichen Gabe, sich das Leben, auch wenn es leicht ist, so schwer wie möglich zu machen.
Grit Dora