Der Hobbit - Smaugs Einöde

Fantasy, USA/Neuseeland 2012, 161 min

Als ich vor so ziemlich genau einem Jahr den Kinokalender-Text für »Der Hobbit - Eine unerwartete Reise« schrieb, regte ich mich auf, dass Peter Jackson die doch recht kompakte Buchvorlage in mehrere Teile aufspaltete. Im Nachhinein bin ich doch recht froh darüber. Einerseits hat er sich hoffentlich die Kritik an den 48 Bildern/Sekunde zu Herzen genommen. Denn diese Bildrate ließ das millionenschwere Geschoss, das Teil 1 war, aussehen wie eine billige Historien-Doku auf n-tv. Auch scheint es, als hätte PJ all das generische und vergessliche Zeug in den ersten Film gesteckt und all die tollen Sachen jetzt kondensiert für die Fortsetzung. Denn Bilbo, Gandalf und die gefühlten neun Dutzend Zwerge rund um Anführer Thorin sind ihrem Ziel, der Heimat der Zwerge, überaus nah gekommen. Doch zwischen ihnen und Berg Erebor, aus dem die Zwerge einst vertrieben wurden, liegen noch Unmengen an Gefahren und Abenteuern. Der Düsterwald samt seiner Riesenspinnen, die Waldelben mit ihrem Misstrauen für Zwerge und natürlich Smaug: der uralte Drache, der einst die Zwerge aus Erebor verjagte. Mittlerweile ist er erwacht und bedroht nicht nur das Wohl aller Eindringlinge, sondern auch die nahgelegene Seestadt.
Fun Fact: Peter Jackson hat sich von der TV-Serie »Sherlock« nicht nur Martin Freeman, also Bilbo, geklaut, sondern auch noch seinen Serienkollegen Bennedict Cumberbatch. Dieser leiht Smaug nicht nur seine Stimme sondern auch noch seine Mimik. Letzteres klingt zwar irgendwie nach Geldverschwendung, aber whatever, Hauptsache, es sieht nicht wieder aus wie ne n-tv Doku.
José Bäßler